Kritik an Prüfsiegel für konventionell erzeugte Lebensmittel Mit scharfer Kritik reagierte der Deutsche Naturschutzring (DNR) auf das vom Deutschen Bauernverband angekündigte eigene Prüfsiegel für konventionell erzeugte Lebensmittel. „Nur eine staatlich geprüfte Auszeichnung garantiert Ehrlichkeit“, betonte DNR-Präsident Hubert Weinzierl. „Es ist unerträglich, dass sich die Verursacher der Agrarkrise jetzt selbst eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen wollen. Dies ist ein Schlag ins Gesicht der Verbraucher“, sagte Weinzierl. Nach dem BSE-Skandal sind Selbstverpflichtungen etwa von Futtermittel- und Pharmaherstellern alles andere als geeignet, das Vertrauen der Verbraucher zurückzugewinnen. Der DNR stehe dagegen voll hinter der angestrebten Agrarwende von Verbraucher- und Landwirtschaftsministerin Renate Künast. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtete, will der Bauernverband zusammen mit der Ernährungswirtschaft und dem Handel ab Herbst ein eigenes Prüfzeichen auflegen. Danach wären rund 220 000 tierhaltende Betriebe, 30 000 Einzelhändler, 20 000 Metzgereien, 600 Schlachtstätten und 500 Futtermittelhersteller beteiligt. Die Hersteller müssten sich verpflichten, keine Antibiotika an ihre Tiere zu verfüttern und die Menge an Düngemitteln anzugeben.
Datum: | 2. 8. 2001 | Quelle: | umselt-presse.de |
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