Sonnenlicht aus der Leitung Unter der Regie des Tiroler Unternehmens Bartenbach Lichtlabor ist ein EU-Forschungsprojekt über die Beleuchtung von unterirdischen Räumen durch Sonne mittels Heliostat-Technologie erfolgreich abgeschlossen worden. Diese ermöglicht es, Sonnenlicht so umzulenken, dass bei Sonnenschein Kellerräume taghell ohne Kunstlicht beleuchtet werden können, um so ihre Nutzbarkeit zu verbessern. In drei Jahren soll das Sonnenbeleuchtungssystem zur Marktreife gebracht werden. Der Prototyp wurde jetzt in Aldrans bei Innsbruck vorgestellt. Das System ermöglicht bei wolkenlosem Himmel eine mittlere Ausleuchtung der Testräume mit 880 Lux, auf einem direkt unter der Sonnenleuchte stehenden Schreibtisch betrug die Beleuchtungsstärke 2000 Lux. Normalerweise kommen durchschnittliche Büroräumlichkeiten mit Kunstlicht auf etwa 500 Lux. Kernstück des Prototypen ist ein auf dem Dach montierter, 50 Kilogramm schwerer „Heliostat“. Dieser folgt der Sonne mit einer maximalen Abweichung von 0,1 Grad. Über den Heliostat gelangt das Licht auf einen Umlenkspiegel, der es auf einen so genannten Konzentrator weiterleitet. Durch eine weitere 90 Grad-Umlenkeinheit gelangt das Licht über eine mit prismatischer Lichtleitfolie ausgekleidete Plexiglasröhre in die eigentliche Sonnenleuchte im Kellerraum. Die Sonnenleuchte sorgt für eine gleichmäßige Raumaufhellung und verhindert Blendung. Eine in der Sonnenleuchte integrierte Kunstlichtleuchte schaltet sich bei bewölktem Himmel automatisch ein. „Die Anlage erreicht einen Gesamtwirkungsgrad von 30 Prozent, abhängig vom jeweiligen Transport- und Verteilsystem“, so der Entwickler Christian Anselm. Grundsätzlich könne davon ausgegangen werden, dass ein Quadratmeter besonnte Spiegelfläche genauso viel Licht reflektiert wie ca. 60 Glühbirnen mit jeweils 100 Watt Leistung. Die Einsparungen aufgrund des reduzierten Stromverbrauchs liegen aber bei den derzeitigen Energiepreisen deutlich unter den notwendigen Investitionskosten.
Datum: | 2. 8. 2001 | Quelle: | pressetext.austria |
|