| | Oekolabel als Orientierungshilfe beim Handykauf Bundesumweltminister Juergen Trittin hat die Hersteller von Mobiltelefonen aufgerufen, sich an der Entwicklung eines Qualitaetssiegels fuer besonders strahlungsarme Handys zu beteiligen. "Das von uns -- etwa im Rahmen des Blauen Engel - angestrebte Oekolabel entspricht den Beduerfnissen vieler Verbraucherinnen und Verbraucher. Sie wollen vor dem Kauf entscheiden. Es soll darueber hinaus Anreiz fuer die Hersteller sein, sich bei der Entwicklung kuenftiger Handy-Generationen verstaerkt dem Thema Vorsorge zu stellen", sagte Trittin.
Viele Eltern bewegt etwa die Frage, ob mit der regelmaessigen Benutzung von Handys gesundheitliche Beeintraechtigungen fuer ihre heranwachsenden Kinder verbunden sein koennten. "Die Wissenschaft bietet uns derzeit nicht das Fundament, diese Frage mit einem eindeutigen Ja zu beantworten. Aber die Wissenschaft betont zugleich, mit ihren Erkenntnissen noch am Anfang zu stehen. Klar ist aber, dass der empfindliche Organismus von Kindern einer besonderen Vorsorge bedarf", so der Bundesumweltminister.
Zur Zeit werde etwa der Frage, ob die Handynutzung zu Gehirntumoren fuehren kann, in einer grossen internationalen Studie unter Leitung der Internationalen Krebsagentur der Weltgesundheitsorganisation WHO in Lyon nachgegangen. Erste Ergebnisse werden fuer 2004 erwartet. "Solange wir nicht mehr wissen, sollten wir die Verbraucherinnen und Verbraucher entscheiden lassen, was sie sich zumuten wollen. Ein Umweltsiegel kann hier Orientierung bei der Kaufentscheidung bieten und muss nicht nach Erwerb muehsam im Kleingedruckten der Bedienungsanleitung gesucht werden", sagte Trittin
Der Bundesumweltminister betonte, vor der Einfuehrung des Oekolabels muessten keinesfalls erst neue Geraete entwickelt werden. "Es gibt etliche aktuelle Modelle, die sich bereits durch niedrige Werte auszeichnen. Daneben aber auch solche mit hohen Werten. Unterschiede bis zum Sechsfachen der Strahlenbelastung zeigen, dass die Frage der Strahlenbelastung bei der Geraeteentwicklung bislang anscheinend keine Rolle gespielt hat," so Trittin. Sonst waere es auch nicht erklaerlich, dass bei neuen Modellen hoehere Abstrahlungen zu verzeichnen sind, als bei Vorgaengermodellen teilweise ein und desselben Herstellers.
Bei der Entwicklung neuer Handymodelle muesse es kuenftig darum gehen, den Vorsorgegedanken durch neue Konstruktionsloesungen umzusetzen. Der Bundesumweltminister sieht sich in dieser Frage im Einklang mit den Mobilfunkbetreibern. In ihrer freiwilligen Selbstverpflichtung vom 6. Dezember 2001 erklaeren diese, bei den Herstellern darauf zu draengen, ein Qualitaetssiegel fuer Handys mit geringen Strahlungswerten zu entwickeln sowie verstaerkt solche Geraete auf den Markt zu bringen.
Trittin unterstrich, dass die Handyhersteller die Strahlungswerte ihrer Produkte moeglichst rasch offensiv veroeffentlichen sollen: "Die Verbraucherinnen und Verbraucher sind fuer das Thema sensibilisiert. Da waere jede Geheimniskraemerei langfristig auch kaufmaennisch unvernuenftig. Schon heute gibt es komplette Listen ueber die Strahlenintensitaet einzelner Modelle im Internet." Es ginge nur noch um die Frage, ob es kuenftig standardisierte Messmethoden und eine klare Produktkennzeichnung fuer strahlungsarme Handys gibt.
Hinweis: Eine Zusammenstellung von Messwerten handelsueblicher Handymodelle sowie Listen der nach dem bisherigen Erkenntnisstand zehn strahlungsaermsten Handys in den jeweiligen Netzen finden Sie im Internet unter anderem unter www.handywerte.de. Weitere Informationen unter www.bfs.de. |