Bonn (pte, 19. Sep 2002 17:26) - Die Industrieländer sollen Entwicklungs- und Schwellenländer finanziell und technisch dabei unterstützen, langlebige organische Schadstoffe zukünftig weder zu produzieren noch sie anzuwenden. Das forderte die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit auf der Deutschen Pflanzenschutztagung, die derzeit in Bonn stattfindet.
Die Verpflichtung für diese Unterstützung erwachse aus dem am 23. Mai 2001 in Stockholm verabschiedeten internationalen Übereinkommen über langlebige organische Schadstoffe, so genannte
POPs (Persistent Organic Pollutants). Damals unterzeichneten 151 Länder das Vertragswerk. Die Konvention tritt aber erst in Kraft, wenn mindestens 50 Staaten dem Übereinkommen beigetreten sind. Deutschland hat die Konvention am 9. April 2002 ratifiziert und bewirbt sich mit Bonn um den Sitz des Konventionssekretariats, berichtet die Biologischen Bundesanstalt BBA
http://www.bba.de .
Geregelt wurden bisher die Pflanzenschutzmittel Aldrin, Chlordan, DDT, Dieldrin, Endrin, Heptachlor, Mirex, Toxaphen und Hexachlorbenzol sowie als Industriechemikalien die Gruppe der polychlorierten Biphenyle (PCBs). Außerdem wurde für die in Produktions- und Verbrennungsprozessen als unerwünschte Nebenprodukte entstehenden Dioxine, Furane, PCBs und Hexachlorbenzol eine kontinuierliche Verringerung bis hin zu einer vollständigen Verhinderung der Einträge in die Umwelt beschlossen.
In den meisten Industrieländern sind Pflanzenschutzmittel längst verboten. In vielen Entwicklungs- und Schwellenländern werden diese Mittel aber noch hergestellt und auch eingesetzt. Für diese Länder ermöglicht die Konvention spezifische und zeitlich befristete Ausnahmeregelungen. Im speziellen Fall von DDT erlaubt die Konvention 31 Ländern weiterhin den Einsatz des Mittels als Bekämpfung von Krankheitsüberträgern, bis weniger gefährliche und ökonomisch akzeptable Alternativen gefunden sind, berichtet die BBA.
Weitere Informationen:
http://www.bba.de/veranst/dpst/dpst2002.htm