Als POP (Abkürzung für das englische persistent organic pollutants) bezeichnet man eine Gruppe giftiger, besonders schwer abbaubarer Verbindungen, die über Ländergrenzen hinweg ein ernstes Gesundheitsrisiko und eine Gefahr für die Umwelt darstellen. Unter der Regie des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) wurde in den letzten Jahren ein internationales Umweltabkommen verhandelt, das die Reduzierung der POP zum Ziel hat. Die den Verhandlungen zugrundeliegende Liste von POP enthält 12 Stoffe bzw. Stoffgruppen. Das sogenannte "dreckige Dutzend" sind: In die Luft gelangen die POP bei der Anwendung bestimmter Schädlingsbekämpfungsmittel (Pestizide), bei der Herstellung und Verwendung bestimmter chemischer Produkte (z.B. PCB), bei der Abfallverbrennung (Dioxinbildung) und mit den Abgasen von Motorfahrzeugen. Aufgrund ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften sind diese Stoffe lange Zeit nicht abbaubar und noch weit von ihrem Ursprung entfernt wirksam. Da sie nicht wasserlöslich sondern fettlöslich sind, reichern sie sich im Laufe der Zeit im Fettgewebe von Organismen an. Über die Muttermilch werden die POP auf die nächste Generation übertragen. Eine dauerhaft Belastung kann sich schon in geringen Dosen auf die Fortpflanzung und das Immunsystem auswirken sowie zur Entstehung von Entwicklungsanomalien und Krebs führen. Besonders betroffen sind die Bewohner der Arktis (z. B. die Inuit), die sich hauptsächlich von fetthaltigem Fischen ernähren. Obwohl die POP nicht hier, sondern vor allem in den tausende Kilometer entfernten Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern ein- bzw. freigesetzt werden, lagern sie sich in den kälteren Zonen der Erde ab. Dieser Vorgang beruht auf den weltweiten Temperaturunterschieden und wird als globale Destillation bzw. globale Kondensation bezeichnet. Die POP-Konvention der UNO, die ein Verbot der Herstellung und Verwendung der POP vorsieht, soll im Mai 2001 in Stockholm unterzeichnet werden und in Kraft treten. Weitere Informationen zu diesem Thema: |