| | PVC | | PVC (Abkürzung für Polyvinylchlorid) ist einer der am meisten verwendeten Kunststoffe. PVC ist witterungsbeständig, schwerentflammbar, resistent gegen Chemikalien und korrosionsbeständig. Es ist ein schlechter Wärmeleiter, weist im Vergleich zu Stahl und mineralischen Baustoffen ein geringes Gewicht auf und lässt sich leicht verarbeiten.
Um gewünschte Eigenschaften zu erhalten, werden dem Roh-PVC noch verschiedene Hilfsmittel zugegeben wie Stabilisatoren, Farben, Weichmacher, Schlagzähigkeitsverbesserer, Füllstoffe, Antistatika, Flammschutzmittel, Gleitmittel und Treibmittel. Je nach Weichmacheranteil unterscheidet man in Hart-PVC (0-12 Prozent Weichmacher) und Weich-PVC (bis zu 60 Prozent Weichmacher). In Stabilisatoren, die dem PVC beigeben werden, waren früher bedeutende Mengen der Schwermetalle Barium, Cadmium und Blei enthalten.
Während der gesamten Produktlebenslinie wirft PVC schwerwiegende ökologische Probleme auf. Es beginnt bei der Herstellung mit dem krebserzeugenden Ausgangstoff Vinylchlorid, Organochlorverbindungen und Schwermetallen, geht weiter mit Emissionen beim Gebrauch von PVC-Produkten und endet mit dem bisher ungelösten Entsorgungsproblem.
Gesundheitsgefährdung In Laboruntersuchungen wurden mehr als 150 flüchtige organische Substanzen (VOC) gefunden, die aus PVC-Bodenbelägen ausgasen, darunter Alkane/Alkene, aromatische Kohlenwasserstoffe, Alkylphenole, Alkohole, Aldehyde, Ketone, Carbonsäuren und Ester. Erhöhte Konzentrationen dieser Stoffe in der Raumluft können Befindlichkeitsstörungen bis hin zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen hervorrufen. Für typische Symptome des Sick-Building-Syndroms wie trockene Schleimhäute der Augen, der Nase und des Rachens werden VOC verantwortlich gemacht. Außerdem sind Nasenlaufen, Augentränen, Juckreiz, Müdigkeit, Kopfschmerzen, eingeschränkte geistige Leistungsfähigkeit, erhöhte Infektionsanfälligkeit sowie unangenehme Gerüche und Geschmackswahrnehmungen möglich.
Der für die PVC-Herstellung verwendete Ausgangsstoff Vinylchlorid, der ebenfalls von fertigem PVC in geringen Mengen abgegeben wird, ist krebserzeugend. Im Brandfall entstehen aus PVC-Produkten insbesondere Kohlenmonoxid, Chlorwasserstoff sowie Dioxine und Furane. | | Verwendung Der größte Teil des produzierten PVC wird im Bausektor verwendet, z. B. in Rohrleitungen, Apparaten, Kabeln, Draht-Ummantelungen, Fensterprofilen, im Innenausbau, im Fahrzeug- und Möbelbau, in Bodenbelägen, zur Herstellung von Kühlschrank-Dichtungen, Folien, Schallplatten, Kunstleder, Koffern, Vorhängen, Verpackungsbehältern, Klebebandfolien, Bekleidung, Schuhen, Getränkeflaschen, Pasten für Deckanstriche; zur Tapetenbeschichtung, als Pulver zum Kunststoffspritzen, zum Unterbodenschutz, als Fasern für Gewebe und Filter.
In den meisten Einsatzbereichen gibt es inzwischen Ersatzstoffe für PVC, die auch in zunehmendem Maße Verwendung finden. |
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