PVC-Böden bestehen größtenteils aus Polyvinylchlorid (PVC), beziehungsweise aus Polyvinylchlorid- Polyvinylacetat-Copolymere (PVC/PVAC). Diesem Inhaltstoff liegt auch die Problematik zugrunde: PVC bzw. PVC/PVAC ist nicht nur äußerst problematisch in der Herstellung, sondern auch in der Entsorgung:
Im Brandfalle (Haus-, Wohnungsbrand) können hochgiftige halogenorganische Verbindungen, herrührend aus eingesetzten Flammschutzmitteln, wie polychlorierte Dibenzo-p-Dioxine und Furane sowie Salzsäuredämpfe in hohen Konzentrationen entstehen.
Ein weiteres Problem sind die enthaltenen Weichmacher: Phosphorsäureester, höher alkylierte Aromate und Phthalsäureester. Diese werden über einen längeren Zeitraum freigesetzt und können zu einer bedeutenden Schadstoffbelastung der Raumluft führen.
Durch Beanspruchungen während der Nutzungsdauer (Abrieb, Verschleiß) kann sich ein Staubgemisch bilden, in dem u. a. die enthaltenen Stabilisatoren (Calcium-, Barium-, und Zinkseifen) enthalten sind. In den meisten PVC-Belägen ist in Konzentrationen mit bis zu 10% auch Tributylzinn (TBT) und andere zinnorganische Verbindungen enthalten, die über den Abrieb in den Körper des Menschen gelangen und dort schwere gesundheitliche Schäden verursachen.
Das auffällige Geruchsbild stammt nur teilweise vom Material selbst her (flüchtige organische Verbindungen, verzweigte Aromaten und Alkane), sondern von der Verklebung des Belags mit dem Untergrund (Lösemittel).
Der relativ dichte PVC-Belag stellt einen hohen Diffusionswiderstand für die Lösemitteldämpfe dar, so daß eine niedrige, jedoch permanente Belastung der Atemluft gegeben ist.
PVC - Beläge sind ökologisch äußerst bedenklich anzusehen und sollten bis auf sehr wenige spezifische Einsatzfälle durch Produkte substituiert werden, welche in ihren baubiologischen Profilen besser zu bewerten sind.