Unter dem Oberbegriff „Holzböden“ sind Langriemen in gewachstem, versiegeltem oder unbehandeltem Zustand, Holzparkett, Fertigparkett (massiv / nicht massiv), Laminatböden und Holzpflaster zusammengefasst.
Langriemen
Langriemen sind massive Holzbretter, die mittels Nut- und Feder-Technik zu einem Belag verarbeitet werden. Diese Art der Verlegung ist häufig bei Holzbalkendecken anzutreffen, auch auf sog. „Blindböden“ ist eine Verlegung möglich. Um das Maß der Durchbiegung der Bretter unter Last zu verringern, ist darauf zu achten, dass die Dicke der Hölzer auf den Trägerbalkenabstand abgestimmt wird. Eine minimale Materialstärke von 20 mm sollte keinesfalls unterschritten werden. Durch Reibung der einzelnen Bretter unter Belastung können lästige Knarrgeräusche entstehen.
Langriemen-Böden können durch Versiegelung oder Wachsbehandlung widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit und Verschmutzung gemacht werden, jedoch ist auch ein Einbau von unbehandelten Hölzern möglich. Wenn der Belag durch äußere Einflüsse ein unansehnliches Aussehen erreicht hat, kann er abgeschliffen werden und mit Soda abgelaugt werden.
Holzparkett
Holzparkettbeläge bestehen aus massiven Parkettelementen, welche industriell vorgefertigt werden und dann im Verlegeraum durch Auftragen von Leimen aneinandergefügt werden.
Im Handel sind Parkettelemente in roher, unbehandelter Form erhältlich oder in versiegelter Version, bei Einbau der unbehandelten Lieferform muss das Parkett nach Einbau noch geschliffen werden. Holzparkett kann in schwimmender Form verlegt werden, oder als Verbundparkett mit fester Verklebung auf tragfähigem Untergrund.
Fertigparkett
Fertigparkett wird in zwei Formen angeboten: Als sog. massives Fertigparkett, bei dem auf eine Unterschicht aus kostengünstigem Massivholz eine hochwertigere, mechanisch belastbarere Nutzschicht aufgebracht ist, und als nicht massives Fertigparkett, wenn als Nutzschicht nur ein dünnes Holzfurnier oder ein Kunststoffschicht mit Holzdekor zum Einsatz kommt. Als Unterschicht sind bei einem nicht massiven Fertigparkett auch Lagen aus Holzwerkstoffen wie Spanplatten anzutreffen.
Laminatböden
Bei einem Laminatboden ist die sichtbare „Holzstruktur“ nicht aus Echtholz, sondern eine Imitation des Holzmusters auf Folienbasis. Dieses wird auf Holzwerkstoffen, z.B. Holzfaserplatten, MDF-Platten aufgebracht, die eigentliche Nutzschicht bildet eine Kunstharzbeschichtung, welche im Gegensatz zu den Parkettböden nicht abgeschliffen werden kann, wenn Verschleißerscheinungen auftreten. Die Verlegemöglichkeiten sind analog zu dem Fertigparkett.
Holzpflaster
Holzpflaster besteht aus scharfkantig geschnittenen Holzklötzen, die derart eingebaut werden, dass die Hirnholzfläche als begehbare Lauffläche dient.
Holzpflaster kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verlegt werden, bei der Verlegung im Außenbereich kommt vorrangig eine Sand- oder Pressverlegung zum Einsatz, im Innenbereich erfolgt die Verlegung mittels schubfestem, hartplastischem Klebstoff.
Bauphysikalische Eigenschaften
Massivholz zeichnet sich durch eine relativ gute Wärmespeicherfähigkeit und einen geringen Wärmedurchgangskoeffizienten aus.
Holz ist jedoch nicht als „Dämmstoff“ zu sehen, sondern als bei Einsatz als Bodenbelag als Werkstoff der ein angenehmes Nutzerklima bietet.
Holz (besonders in unbehandeltem Zustand) weist ein sehr stark von der Umgebungsfeuchte abhängiges Feuchteverhalten auf, was sich in Erscheinungen wie Schwinden und Quellen äußert. Diese Einflüsse versucht man bei Holzwerkstoffen durch Verwendung von gepressten und verleimten Holzteilen zu verringern.
Holz hat nur geringe Schalldämmeigenschaften, bei Bodenaufbauten sollte dieser Umstand durch Planung von schwimmenden Estrichen oder anderen Trennlagen berücksichtigt werden.
Holz ist in die Baustoffklasse B2 nach DIN 4102 eingestuft.
Ökologische Aspekte
Holz ist grundsätzlich als gesundheitlich unbedenklich einzustufen, wenn unbehandeltes, massives Holz verwendet wird. Probleme können durch die Oberflächenversiegelung der Hölzer entstehen: Formaldehydausgasungen und Lösungsmittelfreisetzungen bei säurehärtenden Lacken können zu Belastungen der Innenraumluft führen, auch bei sog. „ökologischen“ Oberflächenversiegelungen mit Wachsen und Ölen sind durch austretendende Terpene und Aldehyde Beeinträchtigungen der Luftqualität nicht auszuschließen. Zusammenfassend ist anzumerken, dass eine Oberflächenversiegelung fast immer mit dem Auftreten von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) einhergeht. Der Nutzer ist gut beraten, im Vorfeld abzuwägen, wo unbehandeltes Holz trotz seiner schlechteren Eigenschaften im Hinblick auf Beständigkeit und Pflegeaufwand zum Einsatz kommen könnte und dieses den behandelten, versiegelten Hölzern vorzuziehen.
Nicht massive Holzbodenbeläge sind durch die Formaldehyd bzw. Isocyanatbelastungen bei den verwendeten Holzwerkstoffen ebenfalls als kritisch zu betrachten.
Holzstäube von Eichen- und Buchenholz (Abschleifen von renovierungsbedürftigen Oberflächen) gelten als eindeutig krebserzeugend. Der Nutzer sollte derartige Arbeiten nicht selbst ausführen, sondern an eine Fachfirma mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen übergeben.
Der zur Verlegung der Bodenbeläge verarbeitete Kleber sollte möglichst arm an Schadstoffen sein. Gerade bei älteren Parkettklebern ist vielfach eine hohe Belastung der Raumluft mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen feststellbar.