Estrich ist ein auf einem tragenden Untergrund oder auf einer dazwischen liegenden Trenn- oder Dämmschicht hergestelltes Bauteil, das unmittelbar als Boden nutzfähig ist oder mit einem Belag versehen werden kann. Estrich wird meist vor Ort aus Zement, Gips und anderen Bindemitteln mit verschiedenen Zuschlägen gemischt und ins Gebäude eingebracht.
Aufgabe des Estrichs ist, Unebenheiten des Untergrundes auszugleichen und eine begehbare oder zur Aufnahme eines Bodenbelages geeignete Fläche zu bilden. Estriche dienen in Wohn- und Büroräumen außerdem zur Verbesserung des Schallschutzes (Trittschall). Je nachdem, ob der Estrich als Frischmörtel bzw. als heiße Masse auf der Baustelle eingebaut oder ob er als Fertigestrich angeliefert wird, unterscheidet man Baustellen-Estrich und Fertigteil-Estrich (Trockenestrich).
Baustellen-Estriche werden nach den verschiedenen Materialien unterteilt in Zementestrich, Magnesia-Estrich, Anhydritestrich, Gussasphaltestrich, Kunststoff-Estrich, Steinholz-Estrich und Lehm-Estrich. Je nach Verlegeart unterscheidet man Verbund-Estrich (direkt auf Untergrund), Estrich mit Trennschicht (Bitumenpappe, PE-Folie und anderes) und schwimmendem Estrich (z. B. Dämmschicht aus Mineralfaserplatten, Schaumglas, Holzfaserplatten oder Schaumkunststoffen). Trockenestrich besteht aus Gipsfaser-Platten oder Spanplatten und wird stets schwimmend verlegt, allerdings mit einem geschütteten Untergrund.
Siehe hierzu auch folgende Normen:
EN 13318 "Estrichmörtel, Estrichmassen und Estrich - Definitionen"
DIN 18560 "Estrich für das Bauwesen"