Laminatböden sind eine „Mischung“ aus Kunststoffboden, Pressspan-Platte und Fertigparkett:
Das Hauptmaterial ist eine MDF-Platte, also eine Art Pressspan (Beschreibung MDF siehe →Holzplatten). Daher ist zwangsläufig Formaldehyd enthalten, dieses wird aber normalerweise nicht abgegeben, da die Platte „eingepackt“ ist.
Die Platten sind mit Nut und Feder versehen, das Verlegen entspricht dem Vorgang beim Fertigparkett. Die Oberfläche ist mit einer kunststoffartigen Schicht versiegelt.
Laminatböden bestehen aus folgendem Schichtaufbau (von oben nach unten):
- Verschleiß- und Dekorschicht aus Melaminharz (durchsichtig, Durchmesser < 1 mm). Melamin ist ein Kunststoff, der Aldehyde oder Ketone enthält. Diese Stoffe sind chemisch fest eingebaut, können aber in der Anfangszeit und unter Feuchtigkeitseinwirkung geringfügig abgegeben werden.
- Papier, dekorativ bedruckt (Stein-, Marmor- oder Holzimitat)
- Trägerplatte aus MDF (Preßspan), etwa 6 mm
- Gegenzugsschicht (Feuchteschutz von unten, wiederum Melaminharz).
Vorteile von Laminatböden sind:
- Der vergleichsweise niedrige Preis gegenüber Fertigparkett. Dem steht allerdings eine verkürzte Lebensdauer gegenüber;
- die Härte, die den Boden recht dauerhaft macht;
- die Wisch- und Fegbarkeit, ein Vorteil für Allergiker;
- die geringe Aufbauhöhe; oft kann sogar der alte Boden im Raum verbleiben.
Zu beachten ist:
- Laminat mag keine Feuchtigkeit. Sie kann durch die Kanten in die Trägerschicht eindringen und diese aufquellen lassen. Also: Kehren und Staubsaugen müssen im Normalfall ausreichen, nass wischen nur in Ausnahmefällen und mit "nebelfeuchtem" Lappen.
- Bei oberflächlichen Schäden ist abschleifen nicht möglich. Laminatböden sind leider empfindlich gegen Schlageinwirkung und schleifende Beanspruchung, das heißt, auch die Straßenschuhe werden eines Tages ihre Spuren hinterlassen. Kleine Schäden werden mit Reparaturpasten unsichtbar gemacht.
- verkürze Lebensdauer gegenüber Vollholz und Fertigparkett
- Erhöhung des Raumluft-Formaldehydgehaltes ist möglich, vor allem beim nassen Wischen.
Bei der Auswahl ist zu beachten:
- Überlegen Sie vorab, wie stark Ihr neuer Laminatboden voraussichtlich beansprucht wird. So kann es zum Beispiel in einem Haushalt mit Kindern durchaus sinnvoll sein, für ein Wohnzimmer mit Gartenzugang Laminat der Klasse 23 für starke Beanspruchung zu wählen.
- Auf der Verpackung sollten die folgenden Angaben stehen: die Nummer der Euronorm, eines der Klassifizierungs-Piktogramme, der Name des Herstellers oder Lieferanten, der Produktname, Farbe, Dekor und Chargennummer, die Element-Abmessungen, die Anzahl der Elemente je Verpackungseinheit und die Gesamtfläche je Verpackungseinheit in Quadratmetern.
- Verlegte Ware ist von Reklamationen ausgeschlossen. Überprüfen Sie darum möglichst an Ort und Stelle die Passgenauigkeit der Ware. Stecken Sie dazu drei oder vier Elemente zusammen. Sie müssen gerade sein und an den Verbindungen exakt oberflächenbündig abschließen.
- Informieren Sie sich über eventuelle Garantiebedingungen. Gibt es Vorgaben bezüglich der Verwendung von Systemkomponenten? Worauf bezieht sich die Garantie? Entfällt sie, wenn Sie das Laminat selbst verlegen?