Linoleum-Bodenbeläge werden durch Weiterverarbeitung einer sogenannten "Linoleumzementmasse" hergestellt. Dabei werden zum größten Teil nachwachsende Rohstoffe (Leinöl, Sojaöl, Tallöl) zusammen mit Kreide, Kork- und Holzmehl unter hohem Druck auf einen Juterücken gepresst und einem ungefähr dreiwöchigem Reifungsprozess unterzogen. Um der Belagsoberfläche eine bessere mechanische Beständigkeit zu verleihen, versieht man diese häufig mit einer Kunstharzoberflächenbeschichtung auf Vinylacetatbasis oder Polyacrylatbasis. Vom gesundheitlichen Standpunkt sind reine Naturböden vorzuziehen, die mit Hartwachs eingepflegt werden (muss von Zeit zu Zeit wiederholt werden). Der Einbau von unbeschichteten Böden verlangt vom Gebäudenutzer eine regelmäßige Pflege mit dafür geeigneten Wachsen. Hierbei können erhöhte Raumluftbelastungen mit Terpenen und anderen Kohlenwasserstoffen auftreten. Eine weitere Eigenart des Linoleumbelages ist sein sog. "Schwammeffekt". Die offenporige Struktur des Materials bedingt eine Anreicherungsmöglichkeit für VOC (flüchtige organische Verbindungen) aus der Raumluft und aus dem Untergrund, sowie von Bodenpflegemitteln, die dann zeitlich verzögert wieder an die Raumluft abgegeben werden. Bei sensiblen Personen kann es zu einer Geruchsbelästigung durch den Eigengeruch des Linoleums kommen, bedingt durch Aldehyde und andere sauerstoffhaltige Kohlenwasserstoffe aus dem Oxidationsprozess der Ausgangsstoffe. Insgesamt gesehen stellen Linoleumbodenbeläge eine baubiologisch sinnvolle Alternative zu den weit verbreiteten PVC-Bodenbelägen dar, sofern geprüfte, schadstoffarme Beläge zum Einsatz kommen und bei der Verklebung speziell für diese Bodenart abgestimmte, lösungsmittelfreie Kleber verwendet werden.