In Deutschland wird mit rund 35 Prozent mehr als ein Drittel des Primärenergiebedarfs allein für die Raumheizung und Warmwasserbereitung benötigt. Das hat eine Untersuchung des Forschungszentrums Jülich ergeben. Nach Ansicht der ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e. V. könnte dieser Energieverbrauch durch rationellen Energieeinsatz deutlich gesenkt werden.
Die größten Energiesparpotenziale liegen im Gebäudebestand. In Altbauten können durch energetische Modernisierungen wie Heizkesselerneuerung, Wärmedämmung, Einbau von Iso-Fenstern und Reglungseinrichtungen bis zu 80 Prozent Energie gespart werden. Die spezifischen Kosten zur Einsparung einer Kilowattstunde (kWh) betragen in einem Reihenhaus beim Austausch eines veralteten Kessels etwa zwei Cent. Für die Dämmung einer Außenwand wird das Dreieinhalbfache benötigt. Bei der wärmetechnischen Verbesserung von Dach, Kellerdecke und Fenstern fällt die Rechnung noch ungünstiger aus. Zu diesen Ergebnissen kommen Untersuchungen der Universitäten Dresden und Stuttgart.
Wie groß das Einsparpotenzial durch die Heizungsmodernisierung ist, zeigt eine Beispielrechnung. Ein 30 Jahre altes Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern und einem spezifischen Verbrauch von 22 Litern Heizöl pro Quadratmeter verbraucht jährlich 3.300 Liter Heizöl. Der Austausch des alten Heizkessels zum Beispiel durch einen Brennwertkessel kann den Primärenergieverbrauch um fast ein Drittel reduzieren. Besonders günstig in der Anschaffung sind Gas-Brennwertkessel. Im neuen Kessel entstehen jährlich rund 1,8 Tonnen weniger Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid. Schließlich beträgt die Einsparung der Heizkosten jedes Jahr rund 500 Euro. In den meisten Fällen macht sich die Investition in einen neuen Heizkessel daher bald bezahlt. Ganz nebenbei kann man einen Beitrag zur Schonung der Energiereserven und der Umwelt leisten.