| | Fenster nicht unbedacht erneuern Der Eindruck einer Hausfassade wird wesentlich von den Fenstern bestimmt. Um das ursprüngliche Aussehen zu erhalten, sollten Bauherren bei einer Modernisierung deshalb nicht nur auf Wärme- und Schallschutz achten. Wer ein denkmalgeschütztes Haus besitzt, muss sich zudem vor der Renovierung der alten Fenster an die untere Denkmalschutzbehörde wenden. Mit der Behörde wird dann das Konzept abgestimmt. In vielen Fällen sei eine Reparatur der Originalfenster die akzeptable Lösung.
Eine Wärme- und Schalldämmung historischer Fenster kann zum Beispiel erreicht werden, wenn das Fenster durch ein innen vorgesetztes "Zweitfenster" zu einem so genannten Verbund- oder Kastenfenster umgebaut wird. Bei neueren Häusern helfen häufig Systeme, bei denen der Rahmen des einfachverglasten Fensters für die Aufnahme einer Isolierverglasung gängig gemacht werden kann. Besonders bei zierlichen Profilen muss allerdings geprüft werden, ob diese die schweren Isoliergläser tragen können. Ebenfalls repariert werden können die häufig besonders beanspruchten Wasserschenkel des Fensterrahmens. Ob sich dies lohnt, sollte von einer Fensterbaufirma eingeschätzt werden.
Neben den optischen Problemen kann der Einbau neuer Fenster aber auch zu bautechnischen Schwierigkeiten führen. Die durch alte einfachverglaste und nicht ganz dicht schließende Fenster ermöglichte „Selbstlüftung“ der Räume ist durch neue, vollständig dichte Fensterkonstruktionen nicht mehr gegeben. Den notwendigen Luft- und Feuchtigkeitsaustausch erreichen die Bewohner dann nur durch aktives und richtiges Lüften.
Als Folge unzureichenden Luftwechsels können sich Schimmelpilze und Stockflecken vor allem in Raumecken bilden. Um dem vorzubeugen, kann in Altbauten, bei denen ein kompletter Fensteraustausch geplant ist, der Einbau von Fenstern mit einem Grundlüftungssystem interessant sein. Bei diesen Fenstern erfolgt der erforderliche Luftaustausch über den Blendrahmen und die Fensterflügel. Durch die besondere Anlage der Lüftungsschlitze können keine Zugluft oder Energieverluste auftreten. So wird die Wohnung auch dann gelüftet, wenn der Bewohner auf Arbeit oder über längere Zeit verreist ist. Datum: | 25. 9. 2000 | Quelle: | Leipziger Volkszeitung |
|