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PAK in Trinkwasser: Expertenstreit über PlusMinus-Bericht

Im September 2000 hat das MDR-Fernsehmagazin PlusMinus durch einen Bericht über PAK in Leitungswasser viel Staub aufgewirbelt (wir berichteten).
Vor allem die Bemerkung eines Toxikologen, es sei unter den geschilderten Umständen mit einer erhöhten Krebsrate in den betroffenen Gebieten zu rechnen, hat für Aufregung gesorgt.

Das Umweltbundesamt bereitet eine Stellungnahme dazu vor, die folgende Kernpunkte enthalten wird:

  • Die PAK-Trinkwassergrenzwerte wurden nicht auf toxikologischer Basis, sondern aufgrund des Minimierungsgebotes erstellt. Es bestehe keine unmittelbare Gesundheitsgefahr bei einer geringen Überschreitung des Grenzwertes.
  • Der Vorstoß des Toxikologen in der Fernsehsendung wird stark kritisiert: Die angestellten Berechnungen über eine Erhöhung der Krebsrate seien Zahlenspiele und hätten mit der Realität der Wasserversorgung nichts zu tun.
  • Mit Teer ausgekleidete Trinkwasserrohre geben unter normalen Betriebsbedingungen keine PAK ab.
  • Bei Stoßbelastungen können Partikel losgerissen werden und zu einer erhöhten PAK-Belastung führen. Wenn es dabei zu einer hohen PAK-Belastung kommt, sei gleichzeitig aber immer mit einer Trübung (durch andere losgerissene Stoffe) zu rechnen, so dass das Wasser sowieso als unappetitlich empfunden werde.

An die Beteiligten ergehen daher die folgenden Bitten:
Verbraucher sollten sich sich bei trübem Wasser beim Wasserversorger melden, um Rat fragen und auf Abhilfe dringen. Zu beachten sei aber, dass eine Trübung bei allen Wasserhähnen im Haus (und auch im Nachbarhaus) sichtbar sein muss, wenn das städtische Wasser "schuld" sein soll.
Wasserversorger sollten im Gegenzug Hinweise aus der Bevölkerung konsequent verfolgen und nicht als unerwünschte Störung des Bertriebsablaufes sehen.
Außerdem sollten durch angepasste Betriebsweise Druckstöße vermieden werden, Totrohre vorsichtig in Betrieb genommen werden etc. . Außerdem ergeht die Aufforderung, den Überblick über das Wassernetz stets auf dem Laufenden zu halten. Im Extremfall sollten kritische Rohre ausgetauscht werden, ehe es zu Problemen kommen kann.
 

 

Datum:5. 10. 2000
Quelle:H.H. Dieter (Umweltbundesamt) am 27.09.00
Autor:Eckart Willer / enius

 

 




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