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Was können Haaranalysen aussagen?

Zunächst muss man betonen, dass der Begriff "Haaranalyse" eigentlich ungenau ist und eine ganze Palette verschiedener Untersuchungen einschließt. Das Ziel der Untersuchungen und die angewandten Methoden unterschieden sich erheblich, ebenso die benötigen Haar-Mengen.
Gemeinsam ist allen Verfahren, dass sie die menschlichen Kopfhaare als Untersuchungsobjekt haben. Einige Analysen (aber nicht alle) nutzen aus, dass im Blutkreislauf befindliche Stoffe kontinuierlich in die Haare eingelagert und angereichert werden.

Wie wachsen Haare?

Die Haare entstehen durch einen Verhornungsprozess von Haarzellen in der Haarwurzel. Im Anfangsstadium nehmen die Haarzellen noch am Stoffwechselgeschehen teil und lagern Mineral- und Schadstoffe sowie Spurenelemente ein, was man sich bei einigen Haaranalysen zunutze macht. Im Prozess der Verhornung sterben die Haarzellen ab und werden von nachwachsenden, jüngeren Haarzellen aus der Kopfhaut heraus "ins Freie" geschoben. Ab diesem Moment sind alle in die Haarzellen eingeschlossenen Stoffe konserviert. Sie nehmen nicht mehr am Stoffwechsel teil, unterliegen aber äußeren Bedingungen wie Wasser, Umweltverschmutzungen, Shampoo, Sonnenstrahlung. Einige Inhaltsstoffe können dabei nochmals ausgewaschen, zerstört oder von außen her angereichert werden, die meisten Parameter bleiben aber stabil.
Das Haar wächst im Durchschnitt etwa einen Zentimeter pro Monat von der Kopfhaut weg. Mit dieser Faustregel kann für jeden Haar-Abschnitt der Zeitpunkt bestimmt werden, zu dem er die Kopfhaut und somit das Kreislaufgeschehen verlassen hat. Diese Möglichkeit, das Haaralter zu bestimmen, machen sich ebenfalls die meisten Haaranalysen zunutze.

Drogentests

In der Gerichtsmedizin hat sich das Verfahren der Drogenanalyse aus den Haaren als verlässlich eingebürgert. Vor allem die konservierenden Eigenschaften der Haare, mit denen auch nach Monaten noch Drogenkonsum nachweisbar ist, haben die Entwicklung des Verfahrens für Gerichtsmediziner (Gerichtsmedizin = "forensische Medizin") reizvoll gemacht.
Das Verfahren wird oft angewendet, um den Drogenkonsum zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit nachzuweisen. Alle Drogen sind zwar auch im Blut und Urin nachweisbar, zum Teil besser, zum Teil schlechter als in den Haaren. Die Spuren des Drogenkonsums sind in diesen Flüssigkeiten Blut aber schon nach wenigen Tagen kaum noch nachweisbar.
Für einen Drogentest sind 0,5 bis 1 Gramm Haare notwendig, das entspricht etwa einem Esslöffel. Die Haare werden in bestimmten Lösemitteln unter Ultraschalleinfluss extrahiert. Im erhaltenen Extrakt lassen sich dann z.B. mit Gaschromatographie (GC) Drogen und Drogen-Abbauprodukte nachweisen. Bei einem nur einmaligen Drogenkonsum in der Vergangenheit können die Ergebnisse unsicher ausfallen. Die Konzentration wäre dann zu gering.
Bei mehrmaligem Konsum gelten die Analysenergebnisse als sicher.

Nachweisbar sind zum Beispiel Cannabis (Haschisch), Kokain, Heroin, Methadon, Morphium, Ecstasy, Amphetamine, Beruhigungsmittel; am sicheren Nachweis von halluzinogenen Drogen (Z.B. LSD) wird noch gearbeitet. Daneben werden auch für die Dopingkontrolle große Hoffnungen in die Haaranalyse gesetzt.

Die Kosten für einen Drogentest liegen je nach Umfang bei 120 bis 600 Mark. Möglich sind diese Untersuchungen prinzipiell für jeden, den es interessiert. Sie wird an vielen gerichtsmedizinischen Instituten und Universitäten durchgeführt. Wichtig ist den Wissenschaftlern aber immer, dass mit der Probe entweder eine Anweisung der Staatsanwaltschaft oder eine Einverständniserklärung des Untersuchten vorliegt. Oft werden privat eingereichte Proben auch nur mit einer Probennummer versehen, so dass auf dem Ergebnis nicht vermerkt ist "Peter Mustermann nahm 1999 Drogen", sondern "die von ... am ... eingereichte Probe Nr. 08/15 stammt eindeutig von einer Person, die 1999 Drogen nahm". So wird Missbrauch und Erpressung durch unrechtmäßig  entnommene Proben vorgebeugt.

Mineralstoff- und Schwermetall-Analysen aus den Haaren

Haar-Mineralstoff-Analysen machen sich ebenfalls den Einlagerungsvorgang zunutze. Verschiedene Labors bieten Analysen von 15 bis 40 Elementen aus Haaren an. Die Zielrichtung dieser Analysen ist die Gesundheitsvorsorge. Die Messwerte von Mineralstoffen wie z.B. Calcium und Magnesium können als Hinweise auf den Versorgungszustand des Körpers interpretiert werden, Spurenelemente wie Kobalt und Selen spielen eine wichtige Rolle im Enzymgeschehen. 
Besonders gut sind Schwermetallbelastungen nachweisbar. So können sogar noch viele Jahre nach dem Tod von Menschen aus den Metallgehalten im Haar Rückschlüsse auf Vergiftungen gezogen werden. Die Gerichtsmedizin machte sich dies schon vor langer Zeit bei Arsenvergiftungen zunutze, und Forscher entdeckten bei jung gestorbenen Seefahrern aus dem 19. Jahrhundert und z.B. auch bei Beethoven erhöhte Bleimengen im Haar. Bei den Seefahrern gingen die Belastungen auf  ungeeignete Konservendosen zurück, bei Beethoven möglicherweise auf Wasserleitungen oder Essgeschirr.
Sogar bei der 5000 Jahre alten Gletscherleiche "Ötzi" wurden sehr hohe Kupfermengen in den Haaren nachgewiesen. Die Wissenschaftler konnten daraus wichtige Informationen über den Lebenswandel von "Ötzi" und seinen Zeitgenossen ziehen.

Für diese Untersuchung werden die Haare in Säuren unter Hitze und Druckeinfluss aufgelöst (Aufschluss) und so verflüssigt; die Flüssigkeit wird dann per AAS,  ICP-MS oder ICP-OES analysiert. 

Haar-Mineralstoff-Analysen werden zum Beispiel in "Umweltapotheken" angeboten.

Röntgenstrukturanalyse aus den Haaren

Vor etwa 2 Jahren entdeckten Ärzte, dass die Haar-Bilder aus der "Röntgenstrukturanalyse" (Ermittlung der Brechungseigenschaften von Material gegenüber Röntgenstrahlen) Aussagen über bestimmte drohende Krankheiten machen können. Insbesondere ein Brustkrebsrisiko scheint sich ablesen zu lassen. Bei einer Studie mit 28 gesunden und 23 kranken Frauen ergab sich: Die Haare aller erkrankten Patientinnen wiesen ein auffälliges und anderes Muster auf, als die von den gesunden Frauen. (University of New South Wales, Australien).
Diese Untersuchung befindet sich noch im Forschungsstadium. Dieses Untersuchungsverfahren hätte den großen Vorteil, dass es beliebig oft wiederholt werden kann, da es die Patientin keiner schädlichen Strahlenbelastung aussetzt, wie sie bei der Mammographie vorliegt. Dazu muss aber der Zusammenhang zwischen Brustkrebs und der molekularen Strukturveränderung des Haares erst durch groß angelegte Feldstudien weiterhin bestätigt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass nur geringe Haarproben notwendig sind.

Kosmetische Haaranalysen

Eher im "Schlepptau" der wissenschaftlichen Haaranalysen bieten Kosmetiker und Frisöre "Haaranalysen" an, bei denen die äußerliche Struktur von Haaren unter dem Mikroskop oder auch nur mit bloßem Auge bewertet wird.  Hier ist bei der Interpretation Vorsicht geboten.
Der Pflegezustand und die Haargesundheit lassen sich sicherlich zuweilen an der Form der Haare erkennen. Allgemeine Pflegehinweise, wie oft die Haare gewaschen oder gebürstet werden sollten, können daraus abgeleitet werden. Skeptisch sollte der Kunde dann werden, wenn Mangelzustände an bestimmten "Haar-Vitaminen" und sonstigen kosmetischen "Aufbaustoffen" abgeleitet werden. Man sollte im Auge behalten, dass Haare tot sind und der Begriff Vitamine für die Haarpflege medizinisch gesehen Unsinn ist.
Dennoch kann es auch in diesem Bereich sinnvolle und seriöse Beratungen geben, die dauerhaft zu besserem Aussehen der  Haare führen. Die Erfahrung zeigt aber, dass nicht die teuerste Pflege die beste sein muss.


 

 

Datum:23. 10. 2000
Autor:Eckart Willer / enius

 

 




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