| | Kinderspielzeug: CE-Zeichen führen in die Irre / Barbie weiter weichmacherhaltig Das renommierte "Komitee Sicherheit für das Kind" hat vor dem europäischen CE-Kennzeichen auf Spielzeug gewarnt. Das CE-Zeichen "führt die Verbraucher völlig in die Irre", weil es von den Herstellern ohne jede Kontrolle verwendet werden könne und Sicherheit nur vorgaukle, sagte der TÜV-Ingenieur Alfred Nagel gestern in München. Holzautos mit CE-Zeichen waren nach Angaben der Prüfer "so vollgepumpt mit Formaldehyd, dass die Fliegen von der Wand gefallen wären". Das europäische CE-Zeichen prange auf Plastikspielzeug mit giftigen, eigentlich verbotenen Weichmachern, auf gefährlichen Trafos und auf leicht entflammbarem Spielzeug. Auch auf den modernen Micro-Rollern klebe das CE-Zeichen, "obwohl die Anforderungen der Spielzeugnorm nicht eingehalten sind". Das Komitee forderte, Spielzeug für Kleinkinder müsse endlich verpflichtend geprüft werden. Auch Anziehpuppen sind in der Kritik, weil in Puppenköpfen erneut die mittlerweile verbotenen Weichmacher (Phthalate) nachgewiesen wurden (siehe Thema Babyspielsachen). Die Spielwarenhersteller ziehen sich auf die zweifelhafte Position zurück, Anziehpuppen seien nicht für Kinder unter 3 Jahren gedacht, daher sei dei Gefahr des in-den-Mund-Nehmens sehr gering. Tatsächlich lässt sich die Verordnung so auslegen, denn in dieser ist die Rede von Gegenständen, die "bestimmungsgemäß oder vorhersehbar" in den Mund genommen werden. Dennoch passt diese "Spezial-Auslegung" gut ins Bild. Bei der CE-Kennzeichnung wird geschludert, und Einhaltung der Normen für die Sicherheit von Kinderspielzeug werden offensichtlich von den Herstellern sehr großzügig ausgelegt.
Datum: | 21. 11. 2000 | Quelle: | AP |
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