Giftunfälle in Rumänien bleiben an der Tagesordnung (ots) Die Kette der Giftunfälle in Rumänien reißt nicht ab. Seit dem katastrophalen Unglück in der rumänischen Goldmine "Aurul" in Baia Mare am 30. Januar vergangenen Jahres ereigneten sich mindestens sieben neue Umweltkatastrophen, wie eine aktuelle Greenpeace-Recherche zeigt. In und um Baia Mare, Baia Borsa und Baia de Aries in den Karpaten kam es zu Unfällen von zum Teil ähnlichem Ausmaß. In sechs Fällen wurden erneut durch Damm- und Rohrbrüche in Bergbauminen Flüsse mit Cyanid und giftigen Schwermetallen verseucht. Auch aus der Mine "Aurul", die von der australischen Firma "Esmeralda" in Perth geführt wird, sind im Herbst 2000 erneut giftige Chemikalien in den Fluss Theiß gelangt. "Die neuen Unfälle waren vorhersehbar", sagt Greenpeace-Giftexperte Andreas Bernstorff. "Sie hätten verhindert werden können, indem man sofort nach dem Unglück in Baia Mare gefährdete Risiko-Minen geschlossen oder saniert hätte. Eine EU Task Force hat bereits im letzten Sommer Handlungsbedarf in Brüssel angemeldet. Doch seitdem ist nichts passiert." Greenpeace fordert, die Goldförderung mit Cyanid generell einzustellen und die Goldmine "Aurul" sofort zu schließen. Am 30. Januar 2000 hatten sich nach einem Dammbruch in Baia Mare 110.000 Tonnen Cyanidlauge mit giftigen Schwermetallen in die Theiß ergossen und schlagartig alles Leben ausgelöscht. Tausende Menschen waren wochenlang von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten. Die Cyanidmenge allein hätte ausgereicht, um eine Milliarde Menschen zu töten. Das Leben in der 700 km langen Theiß hat sich entgegen vieler Hoffnungen bisher nicht erholt. Die ursprünglich in der Theiß heimischen 53 Arten kommen nur in kleinen, oft kranken oder missgebildeten Exemplaren vor. Dafür bilden sich Massenbestände an Welsen und Karauschen aus, die ursprünglich gar nicht dort hingehören. Laut dem rumänischen Umweltminister fehlen bei achtzig Prozent der aktiven Minenbetriebe notwendige Sicherheitsvorschriften. Etliche der Minen befinden sich mittlerweile in der Hand australischer und kanadischer Firmen, die in den Karpaten in einen wahren Goldrausch verfallen sind. Ungarns Antrag bei der EU auf 10 Mio US Dollar Unterstützung für einen Wiederbelebungsplan der Theiß wurde noch immer nicht statt gegeben. Ungarn hat die Firma "Esmeralda" auf Schadenersatz über 107 Millionen US Dollar verklagt - bislang erfolglos. "Esmeralda" meldete Konkurs an, stellte jedoch gleichzeitig Antrag auf Wiederinbetriebnahme in Baia Mare. Datum: | 26. 1. 2001 | Quelle: | ots/Greenpeace |
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