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Ärzte gegen Uranmunition

Die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) wenden sich für ein weltweites Verbot uranhaltiger Munition direkt an den Generalsekretär der Vereinten Nationen Kofi Annan. Das Verbot sei ein Anliegen der UN, denn 17 Länder besitzen bereits solche Munition, weitere können sie erwerben. Die Ärzteorganisation befürchtet, dass das in der Debatte gehaltene Moratorium damit spiele, dass die Öffentlichkeit die Gefahren der Uranmunition alsbald vergesse.

Jens-Peter Steffen, Sprecher der IPPNW, begründete das Verbotsanliegen damit, dass "die ethischen Grundsätze unserer Gesellschaft und die Plausibilitätsbetrachtungen zu den Gefahren des Urandioxids und des Plutoniums ausreichen, um das weltweite Verbot uranhaltiger Munition zu fordern. Der vorbeugende Schutz der Gesundheit der Menschen muss auch politisches Handeln leiten!"

Der Generalsekretär Kofi Annan habe persönlich dafür gesorgt, dass die NATO der Umweltorganisation der UN (UNEP) schließlich die Fakten über den Einsatz der Munition in Bosnien und im Kosovo übermittelte. Des weiteren hat ein Ausschuss der Menschenrechtskommission der UN bereits 1996 ein Verbot dieser Munition wegen ihrer "unterschiedslosen Wirkung" befürwortet.

Der Appell wird in der Frankfurter Rundschau (Mittwoch, 31.01.01) mit 1.000 Unterschriften veröffentlicht und geht in einer englischen Version an den Adressaten:

"Sehr verehrter Herr Generalsekretär Kofi Annan, wir Ärztinnen und Ärzte appellieren an Sie, sich für ein weltweites Verbot von uranhaltiger Munition einzusetzen.

Seit die USA im Golfkrieg 1991 hunderttausende Geschosse mit 300 Tonnen abgereichertem Uran zur Vernichtung feindlicher Panzerfahrzeuge einsetzte, sind weite Teile Iraks mit den Überresten der Munition sowie Uranstaub verseucht. Seit Jahren beklagen die irakische Ärzteschaft und internationale Ärzteorganisationen, so auch die IPPNW, dass eine starke Zunahme an Krebserkrankungen, Immunschwäche und Missgeburten Folge der Vergiftung mit Uranstaub sein könnten. Unsere Forderungen nach wissenschaftlicher Abklärung blieben erfolglos. Nachdem in Bosnien sowie im Kosovo 10.800, bzw. 31.000 Urangeschosse zur Anwendung kamen und jetzt einige NATO-Soldaten nach ihrem dortigen Einsatz an Leukämie erkrankt und/oder gestorben sind, sind endlich allgemeine Sorgen in der Weltöffentlichkeit erwacht.

Bitte nutzen Sie die augenblickliche Sensibilität in Öffentlichkeit und Regierungen dazu, dass ein generelles Verbot von Waffen mit Radio- und Chemotoxizität ergeht, entsprechend Artikel 56 des Zusatzprotokolls 1 der Genfer Konventionen von 1949.

Die internationale Ärzteschaft und die IPPNW werden Sie dabei voll unterstützen."


 

 

Datum:29. 1. 2001
Quelle:ippnw
Weitere Informationen
(http://www.ippnw.de)

 




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