| | Muscheln reinigen Küstengewässer (pte) Ein erhöhter Bestand an Muscheltieren könnte die Basis eines natürlichen Reinigungsmodells für verschmutzte Buchten, Häfen und andere Küstengebiete sein. Dies behauptet Michael Rice, Vorsitzender der Abteilung für Fischerei, Tier- und Veterinärwissenschaft der Universität von Rhode Island. Zweischalige Muscheltiere wie Miesmuscheln, Venusmuscheln oder Austern sollen nach der Vorstellung des Wissenschaftlers als "Filter" in Flussmündungen dienen und die Reinheit des Küstenwassers erhöhen. Zusätzlich könnten sie die Entfernung von Stickstoff und anderen Nährstoffen im Meerwasser vereinfachen. "Zweischalige Muscheltiere erhalten den größten Teil ihrer Nährstoffe durch das Filtern von Wasserpartikeln. Nahrungsteilchen werden aufgenommen, während Unbrauchbares im Meeresboden abgelagert wird", erklärte Rice. Mit der Ernte der Muscheltiere werden auch die in Gewebe und Schalen gespeicherten Nährstoffe wie z.B. Stickstoff aus dem Meer entfernt. Für eine bestimmte Muscheltierart im Gebiet der Narrangansett Bay, der so genannten "quahogs", schätzt Rice, das im Durchschnitt pro Kilogramm geernteter Muscheln 16,8 Gramm Stickstoff aus dem Wasser entfernt werden. Die Belastung von Küstenwasser mit anorganischen Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor stellt ein bedeutendes Umweltproblem dar. Schätzungen zufolge wird sich das durch die verstärkte Bewirtschaftung der Küstenregion noch verschlimmern. Schadstoffquellen sind hauptsächlich Kläranlagen und die Landwirtschaft mit ihren Düngemitteln. Als Folge droht ein verringerter Sauerstoffgehalt, verstärkte Algenblüte und eine generell schlechte Wasserqualität. Datum: | 20. 2. 2001 | Quelle: | pte | Autor: | Wieland Welsch, Thomas Nowak |
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