Henna-Tattoos können heftige Hautentzündungen verursachen Wer für dauerhafte Tätowierungen nichts übrig hat, seine Haut aber trotzdem gerne verziert, kann zu Henna-Paste greifen. Henna-Tattoos werden lediglich auf die Haut gemalt und verschwinden nach wenigen Wochen wieder. Anders als bisher vermutet ist aber auch dieser Hautschmuck nicht ungefährlich. Wie Hautärzte kürzlich in der "Schweizer Medizinischen Wochenschrift" berichteten, können Henna-Tattoos heftige Hautentzündungen auslösen und für mehrere Monate Pigmentstörungen in der Haut hinterlassen. Innerhalb von drei Monaten behandelten Ärzte des Dermatologischen Ambulatoriums vom Zürcher Stadtspital Triemli vier Patienten, die nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub unter stark juckenden Hautausschlägen litten – inzwischen ist die Zahl der Betroffenen sogar auf 15 angewachsen. Beim ersten Patienten hatte sich statt der zuerst vermuteten Infektion bei genauem Hinsehen herausgestellt, das die entzündeten Stellen mit einem inzwischen nicht mehr sichtbaren Henna-Tattoo übereinstimmten. Mit Tests fanden die Hautärzte heraus, welcher Stoff die Hautreaktionen ausgelöst hatte: die in manchen schwarzen Farbstoffen vorkommende Substanz p-Phenylendiamin. p-Phenylendiamin zählt zu den Kontaktallergenen, die am häufigsten Hautreaktionen auslösen. Das Tückische dabei ist die Gefahr der Sensibilisierung: Der erste Kontakt mit p-Phenylendiamin kann eine deutlich erhöhte Reaktionsbereitschaft des Körpers auslösen, die ein Leben lang anhält. Bei erneutem Kontakt reagiert der Körper dann mit allergischen Reaktionen. Wer trotzdem nicht auf ein Henna-Tattoo verzichten will, sollte laut Hautarzt Stephan Lautenschlager darauf achten, dass nur rotes Henna – ohne Beimengung von Schwarz – verwendet wird. Das rote Henna führe nur sehr selten zu Allergien. Datum: | 29. 4. 2001 | Quelle: | SonntagsZeitung (Schweiz) / Claudia Nientit | Autor: | bearbeitet von Wieland Welsch, Thomas Nowak |
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