| | Gefahr aus der Wasserleitung: Blei Die Grenzwerte für Blei im Trinkwasser werden in Nord- und vor allem Ostdeutschland noch oft überschritten. Das ergab die Untersuchung von 16.000 Trinkwasserproben, welche die Stiftung Warentest seit 1994 durchführte. Ursache dafür sind vor allem alte Bleirohre, aber auch Stahlrohre mit Blei-haltiger Verzinkung oder Armaturen aus Blei-haltigen Legierungen. Regelmäßig aufgenommen wirkt Blei schon in geringen Konzentrationen als chronisches Gift, vor allem auf das menschliche Nervensystem. Besonders gefährdet sind Kleinkinder. Panik ist laut Stiftung Warentest jedoch nicht angebracht. Niemand sollte aus Angst auf teures Wasser aus dem Supermarkt umsteigen. Ist die Qualität des Trinkwassers nicht in Ordnung, müss die Ursache jedoch schnellstmöglich behoben werden: - Bleirohre erkennen: Im Unterschied zu Kupfer- oder Stahlleitungen sind Bleirohre oft leicht gebogen und sehen normalerweise grau aus. Beim Draufklopfen mit einem Schraubenzieher klingen sie dumpf. Wird die weiche Oberfläche der Rohre eingeritzt, schimmern sie silbrig.
- Mischinstallation prüfen: Durch Ausbesserungsarbeiten sind in einigen alten Häusern unterschiedliche Rohrmaterialien verlegt. Kontrollieren Sie, ob noch Abschnitte mit Blei darunter sind.
- Wasserwerke fragen: Die Rohre, die von der Hauptleitung unter der Straße bis in Ihren Keller führen, könnten noch aus Blei sein. Für das Austauschen sind meist die Wasserwerke zuständig.
- Vermieter auffordern: Verlangen Sie vom Vermieter eine unverzügliche Sanierung. Wenn der Hauseigentümer nicht mitspielt, kann das Gesundheitsamt nachhelfen. Erkundigen Sie sich beim Mieterverein nach weiteren Schritten.
- Vorübergehende Lösung: Bis die Leitungen ausgetauscht sind, sollten Sie Wasser, das länger als eine Stunde in den Bleileitungen gestanden hat, vorsorglich ablaufen lassen. Sinkende Temperatur signalisiert, dass genügend Wasser abgelaufen ist – sofern die Hausanschlussleitung unbelastet ist.
Siehe auch enius-News "Trinkwasserverordnung novelliert" vom 02.11.2000 Benutzen Sie das Suchfeld auf der enius-Webseite, um nach weiteren Beiträgen zum Thema "Blei" zu recherchieren. Datum: | 15. 6. 2001 | Quelle: | Stiftung Warentest | Autor: | bearbeitet von Wieland Welsch, Thomas Nowak | Weitere Informationen |
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