| | Abbeizer im Öko-Test Krebsverdächtige Lösemittel können das Abbeizen alter Möbel zu einem gefährlichen Unterfangen machen, berichtet das Frankfurter Verbrauchermagazin ÖKO-TEST, das die Ergebnisse im September-Heft vorstellt.
ÖKO-TEST hat typische Abbeizmittel in Baumärkten eingekauft, dazu fünf Produkte aus dem Öko-Handel. Grundsätzlich stellt ÖKO-TEST fest: Rundum ökologisch und gesundheitlich unbedenklich ist keines von ihnen. Lösemittel entweichen als Dämpfe und beeinträchtigen das Nervensystem. Laugen verdampfen zwar nicht, Spritzer verätzen aber Haut und Augen. Das abgeschabte Gemisch aus Abbeizmittel und Lack muss in jedem Fall als Sondermüll entsorgt werden. Aber es gibt Unterschiede, vor allem in der Art der Lösemittel.
Ein Abbeizer enthält das Lösemittel Dichlormethan, das zwar schnell und auf jedem Lack wirkt. Es steht aber im Verdacht, Krebs zu erregen, und es behindert den Sauerstofftransport im Blut. Während der Verarbeitung werden nach Auskunft der Berufsgenossenschaften „fast immer“ Raumluftgrenzwerte überschritten. Außerdem bildet sich das hochgiftige Nervengas Phosgen. Dichlormethan wurde bisher nicht verboten, aber die offiziellen Technischen Regeln empfehlen, es weder im Gewerbe noch zu Hause zu benutzen. Dieses Produkt stuft ÖKO-TEST daher als „nicht empfehlenswert“ ein.
In zehn Produkten fand ÖKO-TEST aromatische Kohlenwasserstoffe, die als Lösemittel dienen. Krebs erregendes Benzol ist nicht darunter, doch auch Toluol und Xylol können krank machen. Deshalb wertete ÖKO-TEST mit Aromaten belastete Mittel um eine Stufe ab. Ein Gehalt an Glykolether und -ester führte ebenfalls zur Abwertung, da diese Stoffe unter anderem Schäden im Blut anrichten können.
Insgesamt wurden 20 Produkte untersucht. Sieben Abbeizer kann ÖKO-TEST empfehlen, nur von einem wird ganz abgeraten. |