| | Zigarre setzt mehr Schadstoffe frei als Zigarette Viele Raucher meinen immer noch durch Zigarre rauchen der Gesundheit weniger zu schaden oder der Nikotinabhängigkeit zu entgehen. dass dies aber nicht der Fall ist, gaben amerikanische Forscher jetzt in einem umfassenden Bericht über die Risiken des Zigarrenrauchens bekannt.
Tabak enthält bekanntlich viele krebserregende Substanzen. Bei elf von ihnen ist die krebserzeugende Wirkung auf den menschlichen Organismus nachgewiesen. Qualitativ gibt es dabei zwischen Zigarren und Zigaretten keine Unterschiede, aber quantitativ. Beim Genuss der feinen braunen Rauchware entstehen mehr Kohlenmonoxid, polyzyklische Kohlenwasserstoffe und Nitrosamine, wie Dr. Frank Baker und seine Kollegen von der American Cancer Society berichten.
Selbst wenn diese Stoffe aus dem Rauch meist nicht direkt inhaliert werden – daher erkranken Zigarrenraucher seltener an Lungenkrebs als Zigarettenraucher – verteilen sie sich im oberen Atemwegs- und im Verdauungstrakt und führen dort zu gehäuftem Auftreten von Krebserkrankungen. Das Risiko, an Krebs der Mundhöhle zu sterben, ist für Zigarrenraucher im Vergleich zu Nichtrauchern achtmal höher, beim Kehlkopfkrebs ist es sogar um das Zehnfache erhöht. Auch andere Erkrankungen, die mit Zigarettenkonsum in Verbindung gebracht werden, treten vermehrt auf. So ist unter Zigarrenrauchern das Risiko, eine Verengung der Herzkranzgefäße oder bestimmte Lungenerkrankungen zu erleiden, deutlich erhöht. Aortenaneurysmen (Aussackungen der Hauptschlagader) kommen ebenfalls häufiger vor als bei Nichtrauchen.
Besonders Zigarrenrauchen ist nicht nur ein Problem für die Aktivraucher, sondern auch für ihre Umgebung. Verglichen mit der herkömmlichen Zigarette setzt die Zigarre etwa 20mal mehr Kohlenmonoxid, fünfmal mehr Feinstaub-Partikel und zweimal mehr polyzyklische Kohlenwasserstoffe in die Raumluft frei. Das liegt vor allem am alkalischen pH-Wert, der beim Verbrennen von Zigarrentabak entsteht. Datum: | 20. 9. 2000 | Quelle: | Ärzte Zeitung - Online |
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