Luftverbesserung durch mechanische Lüftung In Kooperation mit der Fraunhofergesellschaft (Institut Toxikologie und Aerosolforschung = ITA) hat wurde in einer Neubausiedlung mit Niedrigenergiehäusern die Wirkung von Lüftungsanlagen erforscht. Ziel war, den z.T. noch vorhandenen schlechten Ruf und die Vorbehalte gegenüber diesen Anlagen zu verbessern bzw. aufzupolieren. Viele Bauherren fürchten sich vor Bakterienbesiedlung in den Rohren, unzureichender Funktion und Verschlechterung der Luftqualität gegenüber herkömmlicher Fensterlüftung. Untersucht wurde der Schadstoffgehalt der Luft in verschiedenen Wohnungen. Moderne Lüftungsanlagen arbeiten mit Wärmetauschern und entziehen der verbrauchten Luft die Energie, ehe sie an die Umwelt abgegeben wird. Sie sind für ein energieeffizientes Bauen sehr wichtig. Der "Pferdefuß" ist die elektrische Energie, die durch die Lüftungsanlagen verbraucht wird. Die dem gegenüberstehende Einsparung der Heizenergie ist jedoch deutlich höher. Die Forscherinnen und Forscher des ITA nahmen vergleichende Messungen vor: - In Räumen, in denen die Frischluftzufuhr erfolgt.
- In Räumen, in denen die Abluft aus der ganzen Wohnung abgesaugt wird (das ist in der Regel der Sanitärbereich)
- Vergleichend dazu in Räumen mit abgeschalteter Lüftung
Alle Messungen wurden jeweils in bewohnten und unbewohnten Einheiten vorgenommen, um den Einflüsse durch die Nutzer einzubeziehen bzw. auszuschließen. Daneben wurde auch die Außenluft gemessen, um Einflüsse der "Frischluft" einschätzen zu können. Ergebnisse:In allen Wohnungen wurden erwartungsgemäß typische Innenraumschadstoffe gefunden. Das sind unter anderem aromatische Kohlenwasserstoffe, aliphatische Kohlenwasserstoffe und Aldehyde. Diese Stoffe stammen aus Möbeln, Anstrichen und Baumaterialien. Erwartungsgemäß konnten in den Räumen mit abgeschalteter Lüftung die höchsten Schadstoffkonzentrationen gefunden werden; niedrigere in den Räumen, in denen die Luft aus der Wohnung abgezogen wird; und die niedrigsten Konzentrationen in Räumen mit Frischluftzufuhr. Soweit ist das Ergebnis nicht aufsehenerregend. Das Bemerkenswerte ist, dass die Schadstoff-Messwerte aus den belüfteten Räumen allesamt deutlich unter denen lagen, die normalerweise in Neubauten nachzuweisen sind! Weniger Formaldehyd, weniger Benzol, weniger Styrol usw. Die Ergebnisse beweisen, dass mechanische Lüftungsanlagen nicht nur Energie Sparen helfen. Sie verbessern die Luft, weil Schadstoffe viel effektiver herausgelüftet werden, als das mit Fensterlüftung - zumal im Winter - möglich wäre. Im Verbund mit energiesparender Bauweise lohnen sich diese Anlagen sowohl unter Kostengesichtspunkten (Amortisation) als auch unter gesundheitlichen Aspekten! Die Notwendigkeit der schadstoffarmen Einrichtung entfällt dadurch natürlich nicht. Die Vermeidung von Schadstoffen im Innenraum gehört auch mit mechanischer Lüftung zum "A und O" des gesunden Wohnens . Weitere Themen zur Lüftung bei enius: Mechanische Lüftung Pilotprojekt Brombeerweg Richtiges Lüften
Datum: | 7. 12. 2000 | Quelle: | ITA / enius | Autor: | Eckart Willer |
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