Honig – ein natürliches Antibiotikum Forschungsergebnisse der Universität von Waikato in Neuseeland haben gezeigt, dass Honig die Bildung von Plaque-Bakterien auf Zähnen stoppt. Zusätzlich soll er die bakterielle Säurebildung reduzieren und damit die Entstehung von Dextran hemmen. Mit Hilfe dieses Sekretes bleiben Bakterien an der Zahnoberfläche haften. Bestimmte Honigarten könnten so in der Zahnbehandlung Einsatz finden. Grund für diese Eigenschaft ist der hohe Zuckergehalt. Wird Wasser zugesetzt verliert das Naturprodukt Honig allerdings diese Fähigkeit. Gerade in gelöster Form werde jedoch ein anderer Bakterien hemmender Faktor wirksam, behaupten die Forscher. "In den meisten Honigsorten beruht der Effekt auf Wasserstoffperoxiden. Diese werden von Enzymen produziert, die allerdings nur dann aktiv sind, wenn Honig gelöst ist", so Peter Molan von der Universität von Waikato. Zudem fanden Forscher, dass bestimmte Blumen in Neuseeland und Australien Honig mit einer besonders hohen antimikrobiellen Wirkung ergeben. In beiden Ländern sind solche Honigsorten mit der Aufschrift "antiseptisch" gekennzeichnet. Der dafür verantwortliche Inhaltsstoff ist derzeit aber noch unbekannt. In Deutschland ist die antimikrobieller Honig allerdings nicht wegen seiner natürlichen Inhaltsstoffe in die Schlagzeilen geraten, sondern wegen möglicher Reste von Pflanzenschutzmitteln. Gegen den im Obstanbau gefürchteten Feuerbrand waren bis vor kurzem Spritzmittel mit dem Antibiotikum Streptomycin zugelassen. Die Zeitschrift "Der Spiegel" mutmaßte im Januar, das den Landesregierungen von Bayern und Baden-Württemberg schon seit 1995 Verunreinigungen von Honig aus der Bodensee-Region durch Streptomycin bekannt gewesen sind. Obwohl dieser durch staatliche Aufkäufe beiseite geschafft worden sei, könne Honig mit Antibiotikarückständen über den gesetzlichen Grenzwert hinaus in den regionalen Vertrieb gelangt sein. Grundsätzliches Problem bei der Verbreitung von Antibiotika in der Umwelt: Mediziner befürchten, das durch die Ausbildung von Resistenzen bei Krankheitserregern immer mehr Antibiotika im Kampf gegen Infektionskrankheiten versagen. Weitere Informationen bei enius: News vom 29.01.2001: "Zulassung des Pflanzenschutzmittels Plantomycin ausgesetzt" Schadstoffinformation: Streptomycin
Datum: | 6. 3. 2001 | Quelle: | pte | Autor: | Wieland Welsch, Thomas Nowak |
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