Beschreibung: | Streptomycin ist ein 1943 in Kulturen des grauen Strahlenpilzes (Streptomyces griseus) entdecktes Antibiotikum. Es hat eine sehr starke keimtötende Wirkung auf nahezu alle Bakterien. Reines Streptomycin ist farblos, unbeständig und gut wasserlöslich. In organischen Lösungsmitteln löst es sich dagegen nur wenig. Zur Anwendung kommt meistens das Sulfat-Salz. Es ist ein weißes, geruchloses Pulver, das leicht bitter schmeckt. Das Salz ist gut wasserlöslich. In Ether, Alkohol, Chloroform und Aceton löst es sich nicht. Die Entdeckung des Streptomycins durch Schatz, Bugie und Waksman war der entscheidende Beitrag zur Therapie der Tuberkulose. Waksman bekam für seine Arbeit 1952 den Medizin-Nobelpreis. |
Verwendung: | Streptomycin wird vor allem in der Humanmedizin eingesetzt, wegen seiner starken Nebenwirkungen wie Ertaubung, Gleichgewichtsstörungen und Nierenschäden aber nur im Notfall und für kurze Zeit. Auch in der Veterinärmedizin findet es Verwendung. Darüber hinaus ist es in einigen Ländern als auch Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln zugelassen, die vor allem gegen den Feuerbrand zum Einsatz kommen. Feuerbrand ist eine durch Bakterien hervorgerufene, äußerst aggressive Erkrankung von Obstgehölzen. Dieses Einsatzgebiet ist jedoch heftig umstritten, da unerwünschte Auswirkungen des Antibiotikums auf die Umwelt sowie Wirkungsverluste durch Resistenzbildung im human- und veterinärmedizinischen Bereich zu befürchten sind. Streptomycin-Rückstände in Honig – Ursache kann sowohl der Einsatz des Antibiotikums in der Imkerei, als auch auch im Pflanzenschutz sein – haben Ende der 1990er Jahre das Problem in die Schlagzeilen gebracht. |