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Keine Langzeitschäden durch Ozon bei Kindern

Langzeitschäden bei Kindern durch hohe Ozonkonzentrationen im Hochsommer sind nicht zu befürchten. Das ist das Ergebnis einer mehrjährigen Studie, welche die Universitätskinderklinik Freiburg in Zusammenarbeit mit der Universitätskinderklinik Wien im Auftrag des Landes Baden-Württemberg durchgeführt hat. Ziel der Studie war es festzustellen, ob durch höhere Ozonkonzentrationen die Lungenentwicklung bei Kindern beeinträchtigt wird oder Langzeitschäden auftreten.

Über einen Zeitraum von 3 S Jahren wurden insgesamt über 2.200 Schulkinder mit einem Durchschnittsalter von etwa acht Jahren untersucht. Dabei verglichen die Wissenschaftler die Ergebnisse von Kindern aus hoch belasteten Gebieten in Baden-Württemberg mit solchen aus niedrig belasteten Gebieten in Österreich. Zwei- bis dreimal jährlich machten die Kinder Lungenfunktionstests, bei denen die Ein- und Ausatmungsfähigkeit untersucht wird. Mit großem Engagement füllten Kinder und Eltern Fragebögen aus und führten Tagebücher, so dass auch Störungen an den Atemwegen im Alltag erfasst werden konnten. Die Ärzte untersuchten auch, ob die Kinder durch Pollenallergie oder durch Asthma vorbelastet sind bzw. beeinträchtigt werden. Für die Auswertung lagen Messdaten über die wichtigsten Luftschadstoffe, darunter Ozon, Stickoxide und Feinstaub zur Verfügung.

Die Studie ergab für das Lungenwachstum in den Sommermonaten geringfügig höhere Zunahmeraten des Lungenvolumens bei Kindern aus dem Niedrig-Ozongebiet Niederösterreichs. Im Winterhalbjahr drehte sich das Verhältnis um, und die Kinder aus Gebieten Baden-Württembergs mit höheren Ozonkonzentrationen zeigten größere Zunahmen des Lungenvolumens. Über den Gesamtzeitraum konnten letztendlich keine Unterschiede zwischen der Lungenentwicklung von Kindern aus Gebieten mit „niedrig“ oder „hoch“ mit Ozon belasteten Gebieten festgestellt werden. Auch im direkten Vergleich der Ergebnisse zwischen den baden-württembergischen Orten stellten die Wissenschaftler keine signifikanten Unterschiede in der Entwicklung der Lungen fest. Erfreulich war auch, dass Kinder mit Pollenallergie oder Asthma bronchiale im Verlauf der 3 S Jahre nicht stärker reagierten als nicht betroffene Kinder.

Der baden-württembergische Umwelt- und Verkehrsminister Müller wertete das Forschungsergebnis als wichtig und erfreulich für alle Kinder und deren Eltern. Trotzdem dürften die Bemühungen zur Verminderung der Ozonkonzentrationen nicht nachlassen. So beruhigend es sei, dass Langzeitschäden bei Kindern nicht zu befürchten seien, blieben doch Belastungen durch akute Ozoneffekte wie Reizungen der Schleimhäute der oberen Atemwege bei Menschen mit besonderen Ozonempfindlichkeiten. Außerdem könnten Pflanzen durch Ozon geschädigt werden. Für eine dauerhafte Senkung der Ozonwerte müssten deshalb die Ozonvorläufersubstanzen – flüchtige organische Verbindungen (VOC) und Stickoxide (NOx) – dauerhaft vermindert werden.

Siehe auch folgende enius-News:
 

  • "Ozon als Allergen bisher unterschätzt" vom 20.03.2001
  • "Stark steigende Ozonwerte bedrohen Gesundheit und Umwelt" vom 01.02.2001
     

     

    Datum:24. 4. 2001
    Quelle:Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg
    Autor:bearbeitet von Wieland Welsch, Thomas Nowak

     




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