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Giftige Chemikalien stören den Schlaf

Latexmatratzen sind ohne giftigen Chemikalien-Mix nur selten zu haben: Nach einer neuen Öko-Test-Untersuchung müssen die Verbraucher mit Krebs erregenden Rückständen aus der Vulkanisation rechnen bis hin zu Schwefelkohlenstoff, einer Substanz, die noch giftiger als Blausäure ist.

Latex ist von Natur aus robust, pflegeleicht und hält Hausstaubmilben und Bakterien weit gehend fern. Deshalb sind Latexmatratzen eigentlich ideal, insbesondere für Allergiker, ausgenommen Latexallergiker. Doch fast alle Produkte unter 1000 Mark sind mit bedenklichen Produktionsrückständen belastet. Nur sechs von 20 Matratzen empfehlen die Frankfurter Verbraucherschützer – durch die Bank weg teurere Produkte. Mit dem schlechtesten Urteil "nicht empfehlenswert" schnitten wegen bedenklicher Schadstoffe und Kunststoffe die Provence H2 5-Zonen-Latex-Matratze von Dormilux und die Schlaf Gut Latex-Matratze Valencia von Quelle ab.

Altbekanntes Problem bei Latexmatratzen sind giftige Nitrosamine, die sich bei der Vulkanisation – also bei der Umwandlung des flüssigen Rohstoffs in elastischen Latex – bilden können. In fast allen Matratzen fand Öko-Test zwei besonders Krebs erregende und leicht flüchtige Vertreter dieser Stoffgruppe: N-Nitrosodimethylamin (NDMA) und N-Nitrosodiethylamin (NDEA). Fünf der getesteten Matratzen überschritten den von Öko-Test noch tolerierten Grenzwert von 50 μg/kg und wurden dafür abgewertet. Technisch wäre es kein Problem, Vulkanisationsbeschleuniger einzusetzen, die unbedenkliche Nitrosamine bilden. Allerdings verlängert sich dadurch die Vulkanisationszeit, was sich im Preis der Matratze niederschlägt.

Ein Zerfallsprodukt der bei der Vulkanisation eingesetzten Chemikalien ist Schwefelkohlenstoff. Diese Substanz ist in höheren Konzentrationen ein starkes Nervengift und wurde in allen Schlafunterlagen nachgewiesen. Da Experten jedoch davon ausgehen, dass Schwefelkohlenstoff bei Zimmertemperatur nur in geringen Mengen aus dem Latex ausgast, akzeptierte Öko-Test einen Gehalt von bis zu 100 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg). Abgewertet wurde deshalb nur die Hüsler Nest Naturlatex-Matratze.

Die Prüfung auf Tributylzinn (TBT) und andere zinnorganische Verbindungen ergab erfreulicherweise keine nennenswerten Mengen dieser Schadstoffe. Wegen eines Antimon-Gehaltes von 1,5 mg/kg wurde die Schlaf Gut Latex-Matratze Valencia von Quelle abgewertet und die Provence H2 5-Zonen-Latex-Matratze von Dormilux wegen überflüssiger optischer Aufheller. Halogenorganische Verbindungen, die vermutlich aus dem Bezugsstoff oder dem Auflagematerial stammen, führten bei drei getesteten Matratzen zur Abwertung.

Gegendarstellung von Hüsler Nest Vertriebs GmbH

"Laut Hüsler Nest Vertriebs GmbH, Deutschland ist die betroffene Matratze aus der Untersuchung von
ÖkoTest vom April 2001 seit JUNI 2001 nicht mehr im Programm, Hüsler Nest Deutschland hat den
Lieferanten sofort gewechselt, die ständig laufenden Untersuchungen vom ECO-Umweltlabor in Köln
zeigten und zeigen keine signifikante Erhöhung von Schwefelkohlenstoff oder anderer bedenklicher
Substanzen in unserem Hüsler Nest Bettsystem."
Rainer Witt/Hüsler Nest Vertriebs GmbH/30.08.2010  
 

 

Datum:3. 5. 2001
Quelle:ÖKO-TEST 04/2001
Autor:bearbeitet von Wieland Welsch, Thomas Nowak

 




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