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Schneckenplage umweltfreundlich und wirksam bekämpfen

Vielerorts treten Nacktschnecken als Massenplage auf und können auch von ihren natürlichen Feinden wie Igel, Spitzmäuse, Maulwürfe, Salamander, Blindschleichen, Schneckeneier-fressende Insekten oder Vögeln nicht in Schach gehalten werden. Angesichts der Fraßschäden wird dann so manch friedliebender Gärtner zum gnadenlosen Mörder. Als Rächer und Beschützer von Salat & Co. feilt er an der Perfektionierung seiner Gegenmaßnahmen. Informationen und Tipps dazu gibt die Stiftung Warentest in ihrem Juni-Heft.

Die meisten Schneckenarten sind harmlos oder sogar eher nützlich, da sie mit ihrem Stoffwechsel die Bodenbildung fördern und zum Teil auch Eigelege von Nacktschnecken vertilgen. Als Pflanzenschädlinge gelten lediglich folgende Nacktschnecken: die spanische Wegschnecke (rot bis rotbraun), die Gartenwegschnecke (dunkelgrau bis schwarz) und die Ackerwegschnecke (gelblich bis braun). Nicht nur die grünen Pflanzenteile sind von ihnen bedroht – sie fressen auch die Wurzeln. Da sie es feucht und kühl mögen, greifen sie im Schutz der Dunkelheit an, besonders gerne nach warmen Regenfällen, und verkriechen sich anschließend wieder im feuchten Boden. Aus diesem Grund sollten Sie auch nie abends gießen.

Ausgefallene Tricks scheint es nach den Erfahrungen der Verbraucherschützer nicht zu geben. Die einfachsten Methoden sind immer noch die wirkungsvollsten: Absammeln, Köderfallen und Schneckenzaun.

  • Schneckenzaun
    Man gräbt im Frühjahr lückenlos um das Grundstück Bleche in die Erde, die an der Oberkante halbrund oder winklig geformt sind. Schnecken können solche Barrieren kaum überwinden. Die Zäune sollten etwa 15 Zentimeter tief in die Erde reichen, um auch Jungtieren die unterirdische Einwanderung zu verwehren. Über der Erde reichen 10 cm Höhe aus. Es dürfen keine Gräser, Zweige oder Ähnliches den Schnecken als Kletterhilfe dienen.
  • Absammeln
    Zwischen Mitternacht und Morgengrauen sammelt man die Schnecken ein und tötet sie. Kaltblütige Gärtner schneiden die "Feinde" mit der Gartenschere mitten durch, Übergießen mit kochendem Wasser führt auch zum Ziel. Wenn der Garten mit einem Schneckenzaun gesichert ist, können die Reste auf den Kompost gegeben werden, andernfalls werden die Artgenossen angelockt. Schnecken sind nämlich Kannibalen.
  • Bierfalle
    Man gräbt ein glattwandiges Gefäß in den Boden ein und füllt es gut mit Bier. Die Bier liebenden Schnecken riechen den Leckerbissen und ertrinken schließlich darin. Voraussetzung für Bierfallen ist jedoch ebenfalls der Schneckenzaun, der unerwünschten Zuzug von Bierliebhabern aus der Umgebung verhindert. Von Nachteil ist, dass auch nützliche Tiere dem Bier zum Opfer fallen können.
  • Neben Bier kann man auch eingeweichtes Tierfutter als Köder in kleinen Häufchen auf dem Gartenboden ausbringen und die angelockten Tiere einsammeln. Ein Schneckenzaun ist aber auch hier unbedingt erforderlich. 30 Zentimeter breite Streusperren aus Kalkstickstoff oder fünf Zentimeter hohe Wälle aus Sägemehl können ebenfalls die gefräßigen Schleimlinge fernhalten – allerdings nur bis zum nächsten Regen.

Chemische Schneckenbekämpfungsmittel – Molluskizide

Grundsätzlich sollten die allgemein als Schneckenkorn bezeichneten Chemikalien nur angewendet werden, wenn Kinder und Haustiere ferngehalten werden können. Die Wirkstoffe in handelsüblichen Präparaten sind vor allem Methiocarb, Metaldehyd und Eisen-III-phosphat. Dabei ist Eisen-III-phosphat mit Abstand noch die umweltschonendste Variante. Es ist natürlicher Bestandteil des Bodens und schadet anderen Gartenbewohnern nicht. Außerdem verkriechen sich die mit diesem Wirkstoff bekämpften Schnecken diskret in den Boden und liegen nicht tot im Garten herum.
 

 

Datum:5. 6. 2001
Quelle:Stiftung Warentest, Heft Nr.6/2001
Autor:Wieland Welsch, Thomas Nowak

 




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