| | Getreideallergie Als Getreideallergie wird in der Umgangssprache die Unverträglichkeit gegenüber dem Getreideeiweiß Gluten bezeichnet. Der Fachbegriff dafür ist Zöliakie bzw. Sprue bei Erwachsenen. Die Erkrankung lässt sich nicht heilen und bleibt ein Leben lang bestehen. Gluten ist vor allem in den Getreidesorten Weizen, Gerste, Roggen und Hafer enthalten. Bei Getreideallergikern führt die Aufnahme von Gluten mit der Nahrung zu einer allergisch-entzündlichen Reaktion im Darm. Die Darmzotten im Dünndarmbereich werden abgebaut und so die Dünndarmschleimhaut im Laufe von einigen Monaten weitgehend zerstört. Dadurch kann Nahrung nur noch sehr unzureichend vom Körper aufgenommen werden. Die Folge sind Mangelerscheinungen. Etwa ab dem sechsten Lebensmonat kann die Erkrankung auftreten, am häufigsten ist sie ab dem 2. Lebensjahr zu beobachten. Gelegentlich beginnt sie auch zwischen dem 15. und 30. Lebensjahr. Symptome bei Kindern: massige, glänzende und übel riechende Stühle häufige Stuhlentleerung Wachstumsstörungen Schmelzdefekt an den Zähnen Körpergewicht unterhalb der Altersnorm schlaffe Muskulatur vorgewölbter Bauch Blässe Erbrechen Appetitlosigkeit Missmutigkeit, Weinerlichkeit Symptome bei Erwachsenen:
- massige, breiiger, fette und übel riechende Stühle
- häufige Stuhlentleerung
- Schmelzdefekt an den Zähnen
- Blähungen, Übelkeit, Appetitlosigkeit
- Erbrechen
- Nervosität, Depressionen
- Tetanie (Muskelkrämpfe durch Überempfindlichkeit des Nervensystems) und Knochenschmerzen
- Blutungsneigung und Blutarmut
- fahle, teigige Haut
Diagnose und Behandlung: Die Diagnose wird aufgrund der Beschwerden und des Krankheitsverlaufs gestellt. Durch eine Darmgewebeentnahme, bei der sich ein vollständiger Verlust der Darmzotten zeigt, wird die Diagnose gesichert. Weiterhin können im Blut Gluten-Antikörper nachgewiesen werden. Unter einer glutenfreien Diät erholt sich die Darmschleimhaut, und die Krankheitssymptome verschwinden. Solange die Durchfälle anhalten, werden Vitamine, Mineralstoffe und Eisen ersetzt. Auch bei absoluter Beschwerdefreiheit muss die Diät lebenslang weitergeführt werden, weil der Krankheitsprozess sonst erneut beginnt. Zu den glutenfreien Nahrungsmitteln zählen z. B. Mais, Reis, Hirse, Amaranth, Buchweizen, Milch, Käse, Fleisch, Fisch, Gemüse, Kartoffeln, Obst und Hülsenfrüchte. Außerdem werden aus glutenhaltigen Getreidesorten reine Stärkeprodukte hergestellt, bei denen das Gluten z. B. durch Eiereiweiß ersetzt wird. Die Deutsche Gesellschaft für Zöliakie gibt Listen mit glutenfreien Nahrungsmitteln heraus. Entsprechende diätetische Lebensmittel werden mit dem Vermerk "glutenfrei" oder "gliadinfrei" gekennzeichnet. Adresse: Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e. V., Filderhauptstraße 61, 70599 Stuttgart, Tel.: (0711) 45 45 14, Fax: (0711) 45678 17
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