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Maul- und Klauenseuche (MKS)

Die MKS ist eine akute, hoch ansteckende und schwer zu bekämfende Viruserkrankung bei Tieren (Paarzeher), die anzeigepflichtig ist. Typische Merkmale der Krankheit sind kleine gelblich weiße Bläschen an Lippen und Maulschleimhaut, die sehr schmerzhaft sind, und Abschürfungen der Haut und Schleimhaut auch im Bereich der Nase, der Klauen und der Zitzen. Während erwachsene Tiere meistens überleben, führt die Seuche bei jungen Tieren oft zum Tod. Rinder können das Virus bis zu zwei Jahre in ihrem Körper tragen und verbreiten. Bei einigen Virusstämmen verläuft die Krankheit auch ohne Symptome. Jungtiere verenden dann plötzlich ohne sichtbare Erkrankung. Die Seuche betrifft alle Paarzeher: Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Büffel, Rot-, Reh-, Dam- und Schalenwild.

Gefährdung des Menschen
Die Gefahr für den Menschen durch MKS ist gering. Das Virus löst beim Menschen in der Regel keine oder nur eine milde Erkrankung aus. Auch der Verzehr erkrankter Tiere führt beim Menschen nicht zu nenneswerten Symptomen. Allerdings kann das Virus durch den Menschen auf gesunde Tiere übertragen werden.

Der Erreger
Auslöser der Erkrankung ist ein in zahlreichen Varianten auftretendes Virus mit hoher Ausbreitungsneigung. Es ist in Speichel, Nasensekret, Samen und Milch erkrankter Tiere enthalten. Das MKS-Virus widersteht Kälte und Salz. Auch gegen eine Desinfektion mit Lösungsmitteln wie Ether ist das Virus resistent, da es keine fetthaltige Hülle hat. Vorbeugende Impfungen sind in der EU seit 1992 verboten, da sie keinen sicheren Schutz gegen die vielen verschiedenen Viren-Stämme bieten.
In Stallmist und Jauche bleibt das Virus bis zu zwei Wochen aktiv. Auch in tiefgefrorenem Fleisch und in Pökelfleisch kann sich der Erreger halten. Ebenso in Rohmilch und in ungenügend erhitzten Milchprodukten. Temperaturen über 50 Grad Celsius zerstören das Virus. Gleiches gilt für Säuren mit einem pH-Wert unter 5.

Übertragung
Das Virus wird durch direkten und indirekten Kontakt übertragen. Infizierte Tiere verbreiten das Virus bereits kurze Zeit nach der Ansteckung. Zwischenträger (Personen, Fahrzeuge, unzureichend behandelte Erzeugnisse wie Milch etc.) stellen eine weitere wichtige Ansteckungsquelle dar. Die Dauerhaftigkeit des Virus begünstigt die Einschleppung der MKS auch aus weit entfernten Gebieten (Reiseverkehr!). Darüber hinaus erfolgt auch eine Verbreitung über die Luft. Vor allem bei kaltnassem, windigen Wetter kann das Virus große Entfernungen überwinden.
Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Seuche beträgt bis zu zwölf Tage. Bei Rindern 2 bis 7, bei Ziegen und Schafen 1 bis 6 und bei Schweinen 2 bis 12 Tage.

Verbreitung
Die Maul- und Klauenseuche ist fast weltweit bekannt. Ausgenommen sind Nordamerika, Australien, Neuseeland, Japan und Teile von Westeuropa. Je nach Region dominieren bestimmte Virustypen. Besonders gefährliche Regionen sind die Staaten Südosteuropas, Vorderasiens (z.B. asiatischer Teil der Türkei), des Nahen Ostens, Nordafrikas und Südamerika.
In Europa gab es die letzten Fälle in Österreich (1981), Schweiz (1980), Deutschland (1988 nordöstlich von Hannover), Italien (1994) und Griechenland (1995, 1996, Juli 2000 in der Provinz Evros). Nach den Ausbrüchen in Griechenland von 1996 trat MKS auch in Albanien, im Kaukasus und in Nordafrika auf. Das Virus hat offenbar die Sahara überwunden, die bisher als natürliche Barriere galt.

Folgen der Seuche
Der wirtschaftliche Schaden durch MKS ist groß. Ganze Viehherden müssen getötet werden, um das Virus zu eliminieren. Auch die Bekämpfung des Erregers ist aufwändig und teuer: Höfe, Fahrzeuge und Arbeitsgeräte müssen sorgfältig desinfiziert werden. Die Maul- und Klauenseuche selbst ist selten tödlich. Eine Ausnahme sind Jungtiere: Hier liegt die Sterblichkeit bei etwa 75 Prozent. Die Tiere leiden jedoch. Erkrankte Kühe geben langfristig weniger Milch. Gefährlich wird die Seuche vor allem durch die schnelle Verbreitung und die Entwicklung immer neuer Virenstämme. Im Extremfall könnten sich alle Rinder, Schweine und Schafe infizieren.

 

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