Ionische Flüssigkeiten ersetzen umweltschädliche Lösungsmittel Chemiker aus aller Welt diskutieren auf dem Jahrestreffen der American Chemical Society vom 1. bis 5. April im kalifornischen San Diego das große Potenzial einer neuen Klasse von Lösungsmitteln. So genannte "Ionische Flüssigkeiten" könnten die Produktionsabläufe für viele Substanzen revolutionieren. Dabei werden giftige und umweltbelastende Lösungsmittel in der chemischen Industrie durch diese synthetischen Flüssigkeiten ersetzt. Die neuen Lösungsmittel sind chemisch dem ionischen Kochsalz sehr ähnlich. Da sie allerdings bei Raumtemperatur flüssig sind, können sie dort als Lösungsmittel eingesetzt werden, wo bisher beispielsweise Azeton oder Benzin eingesetzt wurde. Sie können Schwermetalle wie Cadmium oder Quecksilber aus Wasser filtern und danach relativ leicht wieder recycelt werden. "Mit den ionischen Flüssigkeiten tritt die organische Chemie in das 21. Jahrhundert ein. Viele Dinge werden sich ändern", meint Chemiker Ken Seddon von der Queen}s University of Belfast, der als führender Forscher auf dem Gebiet der "grünen" Chemie gilt. Im Unterschied zu den organischen Flüssigkeiten verflüchtigen sich die neuen Lösungsmittel sehr viel schwerer, wodurch der schädliche Einfluss auf Gesundheit und Umwelt stark verringert werden kann. Ein weiterer Vorteil: Anders als die rund 300 verwendeten organischen Lösungsmittel lassen sich Milliarden verschiedener ionischer Flüssigkeiten künstlich herstellen. Jede wird dabei exakt auf den gewünschten Zweck zugeschnitten. Datum: | 3. 4. 2001 | Quelle: | pressetext.deutschland |
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