| | Kohlenhydrate statt DDT gegen Moskitoplagen Hochmolekulare Kohlenhydrate (Polysaccharide), wie sie z. B. in manchen Lebensmitteln vorkommen, sind eine wirksame Waffe gegen Mücken und Moskitos. Das haben Forscher der Purdue University (Indiana, USA) festgestellt. Das Team um Barry Pittendrigh testete seine Methode erfolgreich im Naturschutzgebiet Prime Hook National Wildlife Refuge in Delaware. Sie streuten auf die Oberfläche von Mückenbrutgewässern das Polysaccharid Xanthan, das in Deutschland als Lebensmittelzusatzstoff E 415 zugelassen ist. Das Pulver bildet auf der Wasseroberfläche vorübergehend einen Film, der die Larven erstickt. Dies wirke ebenso effektiv wie herkömmliche Insektizide, berichten die Forscher im Fachblatt Environmental Entomology. Anders als bei Insektiziden, die relativ schnell absinken und auch unterhalb der Oberfläche wirken, werden andere Lebewesen im Wasser von dem Polysaccharid jedoch nicht gefährdet. Vor allem in Entwicklungsländern werden giftige Insektizide eingesetzt, um die Malaria-übertragenden Moskitos zu bekämpfen. Auch das zu den weltweit geächteten POP gehörende DDT ist darunter, da für dieses Insektizid in Ermangelung wirksamer Alternativen Ausnahmeregelungen gelten. Die Bekämpfung mit Xanthan hingegen ist wesentlich umweltfreundlicher, zudem können die Insekten keine Resistenz dagegen entwickeln. Eventuell lassen sich auch beide Verfahren kombinieren, so die Forscher: Der Xanthanfilm könnte dafür sorgen, dass Insektizide wesentlich länger an der Wasseroberfläche verweilen und dort auf die Insektenlarven wirken können. Siehe auch enius-News "Abkommen zur Reduzierung globaler Umweltgifte unterzeichnet" vom 28.05.2001 Datum: | 25. 5. 2001 | Quelle: | pressetext.deutschland | Autor: | bearbeitet von Wieland Welsch, Thomas Nowak |
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