Immer noch wenig Bio-Produkte in deutschen Supermarkt-Regalen 
In deutschen Supermärkten sind durchschnittlich weniger als drei Prozent Bio-Produkte im Angebot. Bei zu vielen Nahrungsmitteln gibt es überhaupt keine Öko-Alternative. Die wenigen Bio-Waren sind zudem nur schwer zu erkennen, werden nicht flächendeckend angeboten und schlecht beworben. Das ergab eine Studie im Auftrag des Bundes für Umwelt und Naturschutz BUND und des Öko-Instituts Freiburg. Befragt wurden 23 Großunternehmen des Lebensmittelhandels, elf von ihnen gaben Auskunft. Vorreiter der „Agrarwende an der Ladentheke“ ist der hessische Anbieter tegut. Mit über 1.000 verschiedenen Produkten aus ökologischem Anbau verzeichnete das Unternehmen im vergangenen Jahr etwa 130 Mio. Mark Umsatz – das machte sieben Prozent des Gesamtumsatzes aus. Deutlich abgeschlagen folgt die Nummer Zwei: Im Jahr 2000 setzte die Edeka-Kette 30 Mio. Mark mit Bio-Produkten um. Ähnliche Größenordnungen erreichten Deutschlands Branchenprimus Rewe, der größte europäische Lebensmittelanbieter Metro sowie Karstadt. Die meisten anderen Lebensmittelketten haben ebenfalls nur geringe Bio-Anteile. Spar, Globus oder Wal-Mart erreichen mit ihrem Öko-Sortiment durchschnittlich weniger als drei Prozent am Gesamtumsatz. In zahlreichen Warengruppen vermelden viele Supermärkte kein einziges Öko-Produkt. So haben etwa Norma und Edeka keine entsprechenden Brot- und Backwaren oder Getränke aus ökologischem Anbau im Sortiment. Fleisch, Wurst und Eier von „glücklichen Tieren“ sucht der Verbraucher in den Regalen ebenfalls vergebens. Die prozentual größten Anteile haben alle Anbieter bei Trockenprodukten wie Reis, Nudeln, Obst und Gemüse sowie bei Molkereiprodukten. Häufig ist das Angebot aber regional begrenzt und nicht in allen Filialen zu finden. Als Haupthindernisse für eine nennenswerte Ausweitung ihres Bioangebots gaben die befragten Unternehmen das Fehlen eines verlässlichen Öko-Kennzeichens an, eine zu geringe Kundenresonanz, zu hohe Preise und eine zu kleine Anzahl von Produktalternativen. Fast alle Supermarkt-Ketten versprachen jedoch Erweiterungen ihrer Sortimente. Das von Agrarministerin Renate Künast angekündigte Öko-Prüfzeichen für Bio-Lebensmittel spielt nach Auffassung von Fachleuten dabei eine Schlüsselrolle. So soll etwa die Supermarkt-Kette Bremke & Hörster durch die Einführung eines Öko-Prüfzeichens ihren Bio-Umsatz im Jahr 2000 um 37 Prozent gesteigert haben, in den ersten Monaten dieses Jahres sogar um 70 Prozent. → Rubrik Leben / Lebensmittel
→ Rubrik Leben / Lebensmittel / Öko-Lebensmittel Siehe auch folgende enius-News:
„Künast drängt auf Einsatz von Öko-Gütesiegeln“ vom 16.05.2001 „Gütesiegel für Fleisch und Wurst – 36 genügen hohen Ansprüchen“ vom 08.03.2001
| Datum: | 9. 7. 2001 | | Quelle: | pressetext.deutschland |
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