BSE-Test an lebenden Rindern möglich Ein Verfahren zum schnelleren Nachweis von BSE bei Rindern haben Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried entwickelt. Es gelang ihnen, aus dem Gehirngewebe von BSE-Rindern die für die Übertragung der Krankheit verantwortlichen infektiösen Prionen herauszufiltern und direkt auf der Filtermembran nachzuweisen. Die infektiösen Prionen bestehen aus einem fehlgefalteten Protein, dem Scrapie-Prionprotein PrP-Sc. Es entsteht aus dem zellulären, nicht krank machenden Prionprotein PrPC durch Veränderungen der Proteinkonformation, einer Faltung der Aminosäuren zu dreidimensionalen Strukturen. PrPSc wird unlöslich und neigt dazu, Klumpen zu bilden. Diese Eigenschaften nutzten die Forscher, um das PrPSc aus den Gehirnen der erkrankten Tiere zu isolieren. Das Verfahren erlaubt, eine große Anzahl von Proben außerordentlich schnell und genau zu analysieren. Zudem bietet es die Möglichkeit, größere Volumina von Körperflüssigkeiten – etwa Urin und Rückenmarksflüssigkeit – zu untersuchen und somit lebende Rinder auf BSE zu testen. Mit Hilfe ihres Nachweisverfahrens wollen die Forscher jetzt Stoffe entwickeln, die die Bildung von infektiösen Prionen hemmen oder deren Abbau bewirken. Anhand von prioninfizierten Zellkulturen konnten bereits mehrere solcher Anti-Prion-Substanzen identifiziert werden.
|