| | Pestizide lassen Bakterien gedeihen Gehäuft auftretende Nahrungsmittel-Vergiftungen nach dem Verzehr von Frischobst und Salat waren der Anlass für eine Studie der kanadischen University of Manitoba unter der Leitung von Greg Blank. Die Spur der verursachenden Krankheitserreger, die auf den Nahrungsmitteln überdurchschnittlich vorhanden waren, führte zu den verwendeten landwirtschaftlichen Spritzmitteln: Die Wissenschaftler testeten gebräuchliche Konzentrationen verschiedener Herbizide, Fungizide und Insektizide, die für die Behandlung von Obst und Gemüse zugelassen sind. Als Testkeime dienten unter anderem Shigellen, Salmonellen, Listerien und E. coli - bekannte Erreger bakterieller Lebensmittelvergiftungen. Unter Laborbedingungen hatte jedes dritte der untersuchten Pestizide einen wachstumsfördernden Effekt auf die Erreger. Das stärksten Wachstum zeigten die Bakterien mit dem Fungizid Chlorothalonil, dem Unkrautvernichtungsmittel Linuron und den Insektiziden Permethrin und Chlorpyrifos. Aufgrund dieser Befunde, so Blank, sei zu befürchten, dass sich Krankheitserreger in Pestizid-Vorratsbehältern vermehren. Beim Besprühen der Felder würden die Keime dann in hoher Konzentration auf Obst und Gemüse übertragen. Weitere Untersuchungen sollen zeigen, ob die Bakterien in den Behältern lange genug überleben, um eine Gefahr für den Konsumenten darzustellen.
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