| | Fungizide | | Fungizide sind Stoffe, die Pilze und deren Sporen abtöten oder ihr Wachstum hemmen. Es sind Verbindungen, die im Pflanzenschutz angewendet werden oder das Wachstum von Schadpilzen auf Lebensmitteln, Textilien, Wänden, Papier, Holz, Leim, Farben, Schmiermitteln und sogar Treibstoffen u. s. w. verhindern sollen. Hier ist insbesondere an die Schimmelpilzgifte mit ihren zum Teil giftigen Stoffwechselprodukten zu denken.
Bei den als Pflanzenschutzmittel eingesetzten Fungiziden unterscheidet man je nach Befalls- und Anwendungsort zwischen Blatt-Fungiziden, Boden-Fungiziden und Beizmitteln (Saatgutbehandlungsmitteln). Die Blatt-Fungizide werden als Spritz- oder Stäubemittel auf die oberirdischen grünen Teile der Pflanze verteilt, die Boden-Fungizide flüssig, als Pulver oder Granulat in den Boden eingebracht. Beizmittel haben die Aufgabe, die in oder auf den Samen, Knollen oder Zwiebeln lebenden Erreger abzutöten und die junge Pflanze vor Auflaufkrankheiten zu schützen. Das Beizgut wird dabei mit fungiziden Zubereitungen getaucht oder benetzt (Naß-Beizmittel), mit Pulvern (Trockenbeizmittel) oder wässrigen Suspensionen (Slurry-Beizmittel) in Mischern überzogen oder mit echten Lösungen fungizider Wirkstoffe besprüht (Feucht-Beizmittel).
Wie die anderen Pflanzenschutzmittel gelangen auch die Fungizide in der Regel in aufbereiteter Form in den Handel, das heißt sie enthalten Zusätze, die eine auf die jeweilige Anwendung ausgerichtete optimale Verteilung und Entfaltung des Wirkstoffs ermöglichen sollen. Bei der Wirkung von Fungiziden unterscheidet man zwischen systemischen und nicht-systemischen, sowie zwischen protektiven, kurativen und eradikativen Verbindungen. Protektive Fungizide verhindern eine Infektion, kurative Fungizide können während der Inkubationszeit eine Weiterinfektion verhindern und eradikative Fungizide führen auch nach dem Sichtbarwerden von Symptomen noch zu einem Heilungserfolg. |
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