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Prominente Gesichter machen krank

Ein Küsschen von der Queen, ein Bierchen mit Gerhard Schröder oder ein Tänzchen mit Michael Schumacher? Beim Karneval ist alles möglich. Doch bei handelsüblichen Masken zieht man sich mit den prominenten Gesichtszügen oft auch noch eine ganze Menge Schadstoffe über den Kopf. Das stellte die Zeitschrift Öko-Test fest, die sechs Masken in Kaufhäusern und per Internet einkaufte und ins Labor schickte.

Immerhin fünf der untersuchten Masken stuften die Tester als "nicht empfehlenswert" ein. Die Masken Michael Schumacher, Gerhard Schröder und Queen Elisabeth enthalten im PVC-Anteil zwischen 24 und 29 Prozent Phthalate als Weichmacher. Sie können über die Haut aufgenommen werden und Leber, Nieren und Fortpflanzungsorgane schädigen.
Die Maske Albert Einstein enthält Latex-Proteine, die für Latex-Allergiker gefährlich sind und auch von Nicht-Allergikern gemieden werden sollten. Die Landesanstalt für Arbeitsschutz Nordrhein-Westfalen hat für Latexhandschuhe beispielsweise eine Obergrenze von 30 Mikrogramm (μg) pro Gramm festgelegt. Mehr sollten es auch im Gesicht nicht sein.

In den beiden untersuchten Latexmasken Hilka Hexe und Albert Einstein fanden die Tester krebsverdächtige nitrosierbare Amine (siehe Nitrosamine) gefunden. Sie entstehen bei der Latexherstellung und werden über Haut und Atemluft aufgenommen.
In allen vier Masken aus PVC fanden die Chemiker hochgiftiges Tributylzinn (TBT) und/oder andere zinnorganische Verbindungen. Spitzenreiter war die Maske Michael Schumacher mit 18 Milligramm Dibutylzinn (siehe zinnorganische Verbindungen) pro Kilogramm. Bereits tausendfach kleinere Mengen sind für Menschen schädlich.
Zwei Masken enthalten Blei. Der TÜV Rheinland hat mit den Testkriterien Toxproof für Textilien und Bekleidung eine Grenze von 0,8 Milligramm pro Kilogramm festgelegt. Die untersuchten Masken enthalten ein Vielfaches davon.

Stinkende Wolken aus den Verpackungen veranlassten Öko-Test, auch nach flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) zu fahnden. Gefunden wurde unter anderem Cyclohexanon und Methylisobutylketon. Diese Stoffe reizen Haut und Schleimhäute und können Schwindel oder Kopfschmerzen verursachen.
Die Alternative zu PVC- oder Latex-Promis: Selbstgebastelte Kostüme und Masken aus unbedenklichen Materialien.
 

 

Datum:22. 1. 2001
Quelle:Öko-Test
Autor:bearbeitet von Wieland Welsch, Thomas Nowak

 




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