| | Fingerfarben Für Kinder ist es ein Riesenspaß, für Eltern zuweilen ein Graus: Das Malen mit Fingerfarben beschränkt sich meistens nicht aufs Papier, sondern auch Möbel und Wände bekommen bunte Farbkleckse. Daher bieten viele Spielwarenläden nur ein dürftiges Sortiment an Fingerfarben an, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass viele Käufer (Mütter) nach einem ersten Versuch nicht wieder kommen. Aber: Was Erwachsene schnell als Schmiererei abtun, fördert bei Kindern Farbempfinden und Kreativität. Im Vergleich zu Stiften können die Kinder damit leichter ganz unterschiedliche Spuren hinterlassen, mal dick, mal dünn auftragen, Hand oder Fuß aufs Papier drucken oder mit einem Bauklötzchen stempeln. Auch für die motorische Entwicklung sind Fingerfarben wichtig. Gerade wenn sie noch nicht so gut mit Stiften oder Pinseln umgehen können, schulen sie aber mit Fingerfarben bereits ihre Fingerfertigkeit. Die Farben eignen sich zudem für großflächiges Malen, das den ausholenden Bewegungen kleiner Kinder entgegenkommt. Ein DIN-A4-Blatt als Malgrund ist deshalb wenig tauglich. Da müssen schon Tapetenrollen oder Wände her. Von daher sind Fingerfarben für den Gebrauch in den eigenen vier Wänden nur eingeschränkt einsetzbar. Abgesehen davon sind viele Fingerfarben vom gesundheitlichen Gesichtpunkt her fragwürdig (Öko-Test, 2000). Zum einen muss man davon ausgehen, dass Kinder für schädigende Wirkungen empfänglicher sind als Erwachsene; die Entgiftungsmechanismen sind noch nicht voll ausgebildet. Außerdem können Fingerfarben beim bestimmungsgemäßen Einsatz möglicherweise stundenlang auf die Haut einwirken, was grundsätzlich eine andere Ausgangssituation ist als zum Beispiel bei einer Wandfarbe, die mit einer Rolle (und von Erwachsenen) verarbeitet wird. Und schließlich muss man davon ausgehen, dass jedes Kind auch mal „probiert“, wie das schmeckt. Im schlimmsten Fall schmeckt's „gut“, und es wird eine größere Menge eingenommen. Viele Hersteller mischen daher aber schon Bitterstoffe bei, die den Kindern den Spaß am Probieren „vergällen“. Dennoch müssen an Fingerfarben die strengsten Anforderungen gestellt werden, auch wenn die Farbenhersteller Öko-Test zum Teil „wirklichkeitsfremde Testbedingungen“ vorwarfen.
Mögliche Schadstoffe sind:
- Metallhaltige Pigmente (Farbstoffe), zum Beispiel Chrom und Blei
- Halogenorganische Pigmente; diese Farben sind besonders kräftig
- Formaldehyd, möglicherweise als Konservierungsstoff (wird auch in Kosmetika als Konservierungsstoff eingesetzt).
- Phenol und Chlor-Dimethylphenol, die in Kosmetika und Seifen als Konservierungsmittel unter Einschränkungen erlaubt sind
Tipps:
- Kaufen Sie nur Fingerfarben, die ausführlich deklariert sind und möglichst nur Naturstoffe und Lebensmittelfarben enthalten.
- Fingerfarben ohne Konservierungsmittel halten länger, wenn Sie den Kindern nur eine kleine Menge in Extra-Töpfchen abfüllen. Durch die Hände werden die Keime und Sporen, die zum Verderben führen, nämlich erst eingebracht.
- In der Wohnung ist das Badezimmer der geeignetste Ort. Flecken ab Besten gleich mit Seife und kaltem Wasser abwaschen. Oder gleich draußen malen lassen. Als Malerkittel ein altes Oberhemd von Papi verwenden, oder die Kinder gleich nackt spielen lassen.
- Die drei Grundfarben reichen in der Regel aus. Wenn die Kinder statt einer großen Farbauswahl mischen müssen, ergibt sich dadurch sogar noch ein schöner Lerneffekt.
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