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Mehr Halbleiterprodukte künftig bleifrei

Die drei führenden europäischen Halbleiterhersteller Infineon, Philips Semiconductors und STMicroelectronics wollen künftig auf Blei in Halbleiterprodukten verzichten. Wie es in einer Aussendung vom 12. Juli heißt, soll ein einheitlicher „Bleifrei“-Standard festgelegt werden, der auch Anforderungen an die Lötbarkeit und Zuverlässigkeit alternativer Werkstoffe beinhaltet.

Blei kommt ebenso wie Zinn als wichtiger Bestandteil im Lötmaterial vor, das bei der Leiterplattenbestückung verwendet wird. Auch bei Halbleitergehäusen kommt es zum Einsatz. Typische Anwendungen sind zum Beispiel die Beschichtung der Anschluss-Pins von Bauelementen und die so genannte „Innenlötung“ für die Montage des Chips im Gehäuse. Während es bei Blei-Zinn-Legierungen bereits seit Jahrzehnten einen Standard für die Beurteilung von Qualität und Langzeit-Zuverlässigkeit gibt, fehlte diese Regelung für Blei bisher.
Als Alternative für Blei-Legierungen wird weltweit an verschiedensten Arten von bleifreien Lot-Legierungen und Lötprozessen gearbeitet. Sie basieren auf zahlreichen Kombinationen von Elementen wie beispielsweise Zinn, Silber, Kupfer, Wismut, Indium und Zink.

Wie es in der Aussendung weiter heißt, kommt Blei in der Natur häufig in Verbindung mit anderen Metallen vor. Wollte man Blei vollständig aus Lötmaterial entfernen, wäre dies sehr aufwändig und wirtschaftlich nicht tragbar. Zudem könnten die dafür notwendigen Reinigungsprozesse die Umwelt insgesamt stärker belasten als ein geringer Bleirest im Material.

Die Halbleiterindustrie wendet sich freilich nicht ganz freiwillig der bleifreien Lötmethode zu. Laut einem Gesetzesbeschluss der Europäischen Kommission sind ab 1. Januar 2006 Materialien wie Blei, Quecksilber, Cadmium und andere Schwermetalle in elektronischen Bauteilen nicht mehr erlaubt. Bereits Ende 2001 wollen die drei Unternehmen erste Muster von Bauelementen vorstellen, die einen Restbleigehalt von höchstens 0,1 Prozent in den verwendeten Materialien aufweisen. 1 kg Material würde dann höchstens 1 Gramm Blei enthalten.

 

 Siehe auch folgende enius-News:
- „Hersteller sollen Elektrogeräte künftig kostenlos entsorgen“ vom 18.05.2001
 
 Benutzen Sie die bequeme Such-Funktion auf der enius-Webseite, um nach weiteren Beiträgen zum Thema „Blei“ zu recherchieren.
 Rubrik Schadstoffe/Schwermetalle


 

 

Datum:26. 7. 2001
Quelle:Infineon Technologies AG
Autor:bearbeitet von Wieland Welsch, Thomas Nowak
Weitere Informationen
(http://www.infineon.com/news/press/107_097d.htm)

 




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