Das Immunsystem, welches sich in Hunderten von Jahrmillionen durch ständige Auseinandersetzungen mit unterschiedlichsten Erregern entwickelt hat, ist äußerst komplex und schlagkräftig. Das macht es für Krankheitskeime relativ schwer, in einem Organismus Fuß zu fassen. Tausendfach werden Angriffe an den verschiedenen Fronten unseres Immunsystems abgewehrt, ohne das wir es bemerken. Wir bekommen nur die wenigen "erfolgreichen" Infektionen mit, bei denen die Krankheitserreger es geschafft haben, unser Immunsystem eben doch vorübergehend zu überwinden.
Die erste bereits schwer überwindliche Barriere für Bakterien, Viren und Co. sind Haut und Schleimhäute. Ein intakter Säureschutzmantel der Haut und die natürliche Besiedelung des Darmes mit "guten" Mikroorganismen gewährleistet einen wirkungsvollen Schutz. Im Blut und im Bindegewebe stehen weitere "Kämpfer" gegen unerwünschte Eindringlinge bereit: Makrophagen ("Fresszellen"), natürliche Killerzellen, das Komplementsystem sowie B- und T-Lymphozyten. Diese wurden bei einer überwundenen Infektion oder durch eine Impfung "trainiert" und warten jetzt auf ihren speziellen "Gegner". Um bei einer tatsächlichen Infektion genügend Antikörper und Abwehrzellen zu bilden, braucht dieses spezifische Abwehrsystem aber einige Tage Zeit. Deshalb dauert ein Schnupfen in der Regel auch sieben Tage.
Nicht bei jedem Menschen ist das Immunsystem in Topform. Hinweise auf eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Krankheitserregern sind beispielsweise, wenn Sie
- im Winter mehr als dreimal erkältet sind,
- unter Allergien leiden,
- häufig Lippenherpes oder wunde Stellen im Mund haben,
- immer wieder Warzen bekommen,
- seit Jahren mit Fuß- oder Unterleibspilz kämpfen
- oder kleine Wunden schlecht zuheilen.
Beeinträchtigt werden kann das Immunsystem zusätzlich durch - Rauchen,
- häufige Sonnenbäder im Freien oder im Solarium,
- weniger als sechs Stunden Schlaf pro Nacht,
- die regelmäßige Einnahme cortisonhaltiger Medikamente,
- große Sorgen oder überdurchschnittlich viel Stress,
- Über- oder Untergewicht,
- übermäßige körperliche Anstrengung.
Folgende Tipps können vor allem in der kälteren Jahreszeit helfen, das Immunsystem zu stärken: - Nehmen Sie ausreichend Vitamin C zu sich. Bereits kleine Mengen bringen Abwehrzellen auf Trab. Überdurchschnittlich viel Vitamin C enthalten z. B. Hagebutte (1250 mg pro 100g), Zitrusfrüchte (ca. 50 mg pro 100g), Sanddorn (450 mg pro 100g), roter Paprika (150 mg pro 100g), Brokkoli (110 mg pro 100g), Grünkohl (70 mg pro 100g), schwarze Johannisbeere (189 mg pro 100g), Petersilie (160 mg pro 100g) und Kiwi (71 mg pro 100g). Wird die empfohlene Tagesmenge von 75 mg mit der täglichen Nahrung nicht erreicht, sollte der Mangel durch Vitamin C in Form von Pulver oder Brausetabletten ausgeglichen werden.
- Gehen Sie täglich mindestens zwanzig Minuten an die frische Luft.
- Überheizen Sie nicht Ihre Wohnung, 20 Grad in den Wohnräumen und 16 Grad im Schlafzimmer sind empfehlenswert.
- Betätigen sie sich körperlich, ohne sich zu überanstrengen.
- Pflegen Sie Ihre Mund- und Nasenschleimhaut. Mundspülungen sorgen für eine intakte Mundflora. Vermeiden Sie sehr trockene Luft, da die Nasenschleimhaut dadurch stark strapaziert wird.
- Joghurt unterstützt eine gesunde Darmflora.
- Wöchentliche Saunabesuche härten ab.
- Rauchen Sie weniger, wenn Sie Raucher sind.
- Schlafen Sie ausreichend.