Amalgam ist ein seit vielen Jahrzehnten in der Zahnmedizin verwendetes Füllmaterial. Amalgam ist relativ billig und lässt sich gut verarbeiten. Es besteht aus einer Quecksilberverbindung vermischt mit Silber, Zinn, Zink und Kupfer und anderen Metallen. Der Quecksilberanteil in Amalgam ist ca. 50 Prozent.
Problematik
Quecksilber gehört zur Gruppe der Schwermetalle und ist giftig. Deshalb gibt es seit längerer Zeit eine heftig geführte Debatte über das Gesundheitsrisiko durch Amalgam. Ob das Quecksilber in Amalgamfüllungen tatsächlich Gesundheitsschäden verursacht oder nicht, ist bis heute immer noch nicht wissenschaftlich eindeutig bewiesen.
Je nach Lage, Verarbeitung, Kau- und Essgewohnheiten werden aus Amalgamfüllungen die Inhaltsstoffe freigesetzt, so auch Quecksilber. Besonders ungünstig sind Füllungen mit großen Bissflächen, die einen entsprechenden Abrieb ermöglichen, vor allem wenn sie mangelhaft vom Zahnarzt verarbeitet wurden. Bleiben diese Füllungen dann noch unpoliert (ein eigentlich empfohlener Vorgang, der nach dem Einsetzten der Füllung in einer zweiten Sitzung stattfinden sollte und der die Lebenserwartung der Füllung deutlich verlängert) haben sie eine vielfach größere Oberfläche und geben entsprechend viel Quecksilber ab. Vor allem saure und heiße Speisen führen zur Freisetzung von Quecksilber, gefördert durch intensives Kauen. Ungünstig wirkt sich auch nächtliches Zähneknirschen, Zahnpasten mit starker Schleifwirkung und Kaugummikauen aus.
Ein besonderes Problem entsteht durch die Verwendung verschiedener Zahnmetalle wie Gold und Silberamalgam in einem Mund. Die unterschiedliche elektrische Ladung der Metalle führt zu einem messbaren Stromfluss, der einerseits eine verstärkte Freisetzung der Amalgaminhaltstoffe bedingt, andererseits den Körper stark irritieren kann.
Tipps - Der beste Schutz vor Quecksilberbelastung durch Amalgam ist die Karies-Prophylaxe. Wer keine Füllungen braucht ist fein raus.
- Wenn Ihre Amalgamfüllungen noch intakt sind und Sie keinerlei Beschwerden haben, sollten Sie die Füllungen nicht unbedingt sofort entfernen lassen, sondern nach und nach, je nach Qualitätsbedarf. Es gibt durchaus große Unterschiede in der Empfindlichkeit gegenüber Quecksilber. Auch die Qualität und das Alter der Füllungen spielen eine Rolle, wenn es um die Verträglichkeit geht.
- Frauen, die einen konkreten Kinderwunsch hegen, sollten vorbeugend mindestens ein Jahr vor Schwangerschaftsbeginn ihr Amalgam entfernen lassen. Besteht bereits eine Schwangerschaft, sollte in jedem Fall jegliche zahnärztlichen Behandlungen vermieden werden und auf keinen Fall Amalgam herausgebohrt oder neu gefüllt werden!
- Oft ist es ratsam, Amalgamfüllungen nicht auf einmal, sondern in mehreren Schritten herausnehmen zu lassen, damit die Quecksilberbelastung nicht abrupt ansteigt.
- Die Qualität bestehender Füllungen lässt sich z. B. über einen Speicheltest messen. Eine Aussage über die Belastung von Organen liefert der Speicheltest allerdings nicht.
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