| | Elektrosmog-Messungen Auch Laien können mit bestimmten Hilfsmitteln die Elektrosmog-Belastung in ihrer Privatwohnung grob abschätzen. Solange die Messungen nur qualitative Aussagen liefern sollen, z. B. ob eine Wohnung deutlich über dem Üblichen belastet oder wo im Schlafzimmer der feldärmste Platz für das Bett ist, genügen preiswerte Messgeräte, auch wenn diese in der Regel keiner offiziellen Normung oder Eichung entsprechen.
Die Aussagekraft solcher Messungen darf jedoch nicht überschätzt werden, vor allem in Bezug auf quantitative Aussagen. Aufwendige Arbeiten, z. B. Sanierungsmaßnahmen, sollten unbedingt von genormten, wiederholbaren Messungen durch Fachleute begleitet werden. Bei der Beauftragung von Messlabors sind möglichst Referenzen zu prüfen.
Statische Magnetfelder Statische Magnetfelder, die in der Größenordnung des natürlichen Erdmagnetfeldes liegen, kann man einfach und sicher mit Hilfe eines exakt geführten Kompasses nachweisen. Weicht die Nadel z. B. in der Nähe von magnetisiertem Material von der sonst im Raum üblichen (Nord-) Richtung deutlich ab, so ist an diesem Punkt das Störfeld schon mindestens genauso stark wie das natürliche, homogene Erdfeld.
Folgendermaßen kann man die Stärke eines Magnetfeldes grob abschätzen: Hält man einen Kompass an einen bestimmten Ort, so dauert es einige Zeit, bis sich die Nadel auf die Richtung der Feldlinien eingependelt hat. Je schneller die Nadel bei einem ungedämpften Kompass hin- und her pendelt, desto stärker ist das Feld, zu dem sie sich ausrichtet. Typische Felder, die mit einem Kompass ausgemessen werden können, sind die Felder von Lautsprechermagneten und magnetisierten Federkernmatratzen.
Magnetische Wechselfelder Magnetische Wechselfelder werden in der Regel mit einer Induktionsspule gemessen, die es in einfachen Ausführungen inklusive Messgerät für einige hundert D-Mark zu kaufen gibt. Wichtig dabei ist, die Grenzen preiswerter Spulenmessgeräte zu kennen: - Oft sind Geräte nur für die Messung von 50Hz-Feldern vorgesehen. Treten andere Frequenzen auf, werden zum Teil unsinnig hohe Magnetfelder angezeigt.
- Die Fläche der Messspule darf nicht zu groß sein, wenn man sehr inhomogene Felder ausmessen will.
- Die Felder müssen nacheinander in alle drei Raumrichtungen ausgemessen werden. Professionelle Geräte machen das simultan.
- Beim Messen müssen Bewegungen der Messspule vermieden werden, da jede Bewegung zusätzliche Ströme induziert und die Messung verfälscht.
- Preiswerte Geräte sind oft nicht geeicht, so dass quantitative Aussagen nicht zuverlässig zu treffen sind.
Eine andere preiswerte Methode magnetische Wechselfelder im Wohnbereich aufzuspüren, stellen handelsübliche Telefonverstärker dar. Sie machen die Felder im Niederfrequenzbereich für den Menschen hörbar. Ein Telefonverstärker, wie er zum Mithören von Telefonaten benutzt wird, enthält eine Induktionsspule, die die Signale des Telefons verstärkt und hörbar macht. Ebenso macht das Gerät jedes andere niederfrequente magnetische Wechselfeld hörbar. Die Lautstärke gibt dabei die Intensität an, die Tonhöhe die Frequenz des Feldes. So ertönt z. B. in der Nähe von Netztransformatoren ein dumpfes Brummen.
Der Vorteil bei dieser akustischen Aufspürung der Felder ist die schnelle Lokalisation der Quellen und die Unterscheidbarkeit verschiedener Verursacher. Ähnlich funktionieren auch preiswerte Magnetfeldsuchgeräte, die dem Heimwerker in Kombination mit Kabelsuchgeräten angeboten werden.
Elektrische Wechselfelder Bau- und Elektrobiologen bevorzugen für das Messen von elektrischen Wechselfeldern in Wohnräumen die Methode der kapazitiven Ankopplung. Hierbei wird der gesamte Mensch praktisch als Messsonde in das Feld gebracht, so wie er sich normalerweise darin befindet. Gemessen wird dann die am Menschen anliegende Ladespannung gegen Erde. Die Probleme dieser Messmethode sind: - Das Messgerät sollte mindestens 100 Megaohm Impedanz aufweisen, besser noch 1 Gigaohm. Handelsüblich sind jedoch nur Geräte mit einer Impedanz von 10 Megaohm. Mit solchen Messgeräten wird die tatsächlich am Menschen angekoppelte Spannung weit unterschätzt.
- Das größte Problem und die häufigste Fehlerursache ist das Referenzpotential der Erde, gegen die gemessen wird. In vielen Fällen existiert keine richtige Erdung, so dass auch dort Werte gemessen werden, wo kein elektrisches Feld vorhanden ist.
- Die Messergebnisse sind stark ortsabhängig. Zusätzlich haben die Körperhaltung des Menschen und seine Isolation gegenüber der Erde (Schuhwerk, Bodenbelag) deutlichen Einfluss auf die gemessenen Spannungswerte.
Sinnvolle Anwendungsmöglichkeiten der Messung auf Basis kapazitiver Ankopplung sind: - Feldfreiheit: Es kann überprüft werden, ob der Schlafplatz nach Abschalten des betreffenden Stromkreises (z. B. über einen Netzfreischalter) wirklich weitgehend feldfrei ist.
- Schlafplatzoptimierung: Es ist möglich, im Schlafzimmer den Ort mit der geringsten Ankopplung ausfindig zu machen und dort das Bett aufzustellen. Dabei werden auch Effekte durch verborgene Leitungen oder unter Spannung liegende Wände erfasst. Eine Änderung des Schlafplatzes ist aber nur dann sinnvoll, wenn sich die gemessenen Ankopplungsspannungen an verschiedenen Stellen im Raum drastisch unterscheiden. Sonst ist die Gefahr, dass die unterschiedlichen Ergebnisse nur auf methodischen Messungenauigkeiten beruhen sehr hoch.
Für solche qualitativen Messungen genügen handelsübliche Multimeter, bei denen ein Messfühler mit der Erde verbunden wird und der andere mit einem Metallkörper, den die Testperson mit der Hand fest umschließt.
Hochfrequenz Im Elektronikfachhandel gibt es für Funkamateure preiswerte Geräte zur Messung der Leistungsflussdichte. Auch hier sind quantitative Aussagen, insbesondere im Nahfeld der Sender mit Vorsicht zu genießen.
|