| | Acryldichtmassen Acryldichtmassen sind wetterfeste Dichtmassen für Anwendungen mit geringer Bewegung und Belastung. Sie sind im Gegensatz zu Silikondichtmassen überstreichbar und zum Teil übertapezierbar. Sie werden z.B. für Fugen in Wänden und an Treppen, Sanitär-Installationen, gefliesten Flächen, Anschlussfugen im Trockenbau wie Gipskartonplatten und Rollladenkästen verwendet. Die Durchtrocknung beträgt 1-2 mm pro Tag bei normalen Bedingungen, bei Kälte und hoher Luftfeuchte u.U. wesentlich weniger. Die Beständigkeit von Acryldichtmassen beruht auf der Polymerisation von Acrylaten. „Polymerisation“ heißt die chemischen Vernetzung einzelner Moleküle. Das heißt, dass bei der Trocknung von Acrylaten bei Normalbedingungen innerhalb weniger Tage ein dauerhafter Kunststoff (Acrylharz oder Polyacrylat) entsteht.
Hinweise zur Verarbeitung Acryldichtmassen werden in der Regel in Kartuschen verkauft, die in die handelsüblichen Hand- oder Luftdruckpistolen passen. Mit diesen Pistolen werden sie, entsprechend den näheren Anweisungen des jeweiligen Herstellers, in die Fugen eingebracht. Vor der ersten Filmbildung kann die Masse dann geglättet oder strukturiert werden. Es darf nur bei Frischluftzufuhr gearbeitet werden; offenes Feuer, Rauchen, Zündquellen in der Nähe etc. sind verboten. Verspritzen ist zu vermeiden. Schutzhandschuhe oder Hautschutzcremes sind empfehlenswert.
Bedenkliche Inhaltsstoffe Acrylate können vor allem bei der Verarbeitung eine Gefahr für den Verarbeiter sein. Auch nach der Verarbeitung nicht ausgehärtete Acrylate (Aushärte-Zeit s.o.) können Reizwirkungen entfalten. Fertig ausgehärtete Acrylate dagegen stellen keine Gesundheitsgefahr dar. Die Aufnahme erfolgt vor allem über Haut und Lunge. Da Acrylate schon in sehr niedrigen Konzentrationen deutlich riechen, besitzen sie sozusagen eine „eingebaute Warnwirkung“ und werden daher bei der nicht-gewerblichen Verarbeitung (also z.B. gelegentliche Anwendung durch Heimwerker) als nicht extrem kritisch angesehen. Der Geruch sollte, sobald er als unangenehm empfunden wird, als Warnzeichen ernstgenommen werden.
Fazit Insgesamt handelt es sich bei Acrylaten um durchaus schädliche Grundsubstanzen. Daher sollten Acryldichtmassen nur verarbeitet werden, wenn die Anwendung anderer Dichtmassen nicht möglich ist. Alte, fertig abgebundene Acryldichtmassen dagegen stellen keine Gefahr dar.
Siehe auch Fugendichtmassen
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