| | Schädlingsbekämpfung Unter Schädlingen versteht man im Hausbau vor allem Insekten (und deren Larven). (In weiterem Sinne gehören auch Schimmelpilzgifte, Algen und Flechten dazu). Insekten können Holz schädigen. Durch entsprechende Anstriche des Holzes lässt sich ein Insektenbefall wirksam unterbinden. Bis etwa 1990 enthielten diese Holz- und Insektenschutzmittel auch für den Menschen extrem giftige Substanzen (z.B. PCP). Inzwischen sind diese Stoffe gegen weniger bedenkliche ausgetauscht worden. Man ist aber überhaupt davon abgekommen, zumindest im Innenraum Schädlingsbekämpfungsmittel zum Holzschutz anzuwenden, da bei normaler Hygiene und Lüftung holzschädigende Insekten kaum ein Problem sind. Auch im Außenbereich setzt sich der „konstruktive Holzschutz" durch. Diese Bautechnik beruht darauf, geeignete Holzsorten an jeweils geeigneten Stellen anzuwenden und durch Wetterschutz eine dauernde Durchfeuchtung zu verhindern. Bekannte Schädlingsbekämpfungsmittel am Bau sind z.B. „Xyladecor", in der ehemaligen DDR war „Hylotox" verbreitet.
Gegen Holzwürmer kann mit großem Erfolg das „Heißluft-Verfahren" angewendet werden. Das befallene Möbelstück wird in eine spezielle Kammer gebracht und dort unter kontrollierten Bedingungen Hitze ausgesetzt. Ein ähnliches Verfahren kann sogar bei großen befallenen Bauteilen wie Dachgebälken angewendet werden. Der Aufwand ist hier natürlich recht hoch, die Aufheizung findet im Haus selbst statt. Dies ist jedoch die einzige Möglichkeit, Holzwürmer ohne den Einsatz gesundheitsschädlicher oder umstrittener Gifte loszuwerden.
Schädlingsbefall in der Wohnung (Ungeziefer) hat oft die Ursache in unsachgemäßer Lebensmittellagerung. Gegen Ungeziefer im Haushalt sind viele Mittel im Handel erhältlich. Doch nur wenige sind gesundheitlich wirklich unbedenklich, und Sie sollten immer zunächst nach den Ursachen suchen, bevor Sie solche Mittel einsetzen oder den Kammerjäger rufen. Die meisten Schädlingsbekämpfungsmittel enthalten Pyrethroide und können zumindest bei unsachgemäßer Anwendung auch die Bewohner schädigen. Die eingesetzten Chemikalien werden heute durchaus auch auf Ihre Verträglichkeit überprüft; der Einsatz sollte aber dennoch immer die Ausnahme bleiben.
Befolgen Sie folgende Vorschläge beim Auftreten von Schädlingen: - Die Wohnung sollte nicht zu warm, nicht zu feucht und sauber sein.
- Nahrungsmittel sollten in Gläsern mit Schraubverschluß aufbewahrt werden.
- Wer Ungeziefer entdeckt, sollte nicht gleich draufhauen. Erst sollte nachgeschaut werden, wo sich ihr Versteck befindet. Erst dann können sinnvolle Gegenmaßnahmen ergriffen werden, z.B. Fugen, Bodenritzen und Wandspalten abdichten.
- Im Frühjahr und Herbst den Kleiderschrank gründlich entstauben. Dadurch fallen viele Motteneier ab, wenn die Kleidungsstücke gründlich ausgeschüttelt werden, noch bevor die Larven schlüpfen können. Kleidung nur sauber in Schränke einlagern, weil speziell Schweißgeruch Motten anlockt.
- Lavendelsäckchen und Zedernholz können (ebenso wie Mottenstrips) Motten abwehren. Doch spätestens nach drei Monaten muss frischer Lavendel her, das Zedernholz muss mit Schmirgelpapier aufgeraut werden. Befallene Kleidungsstücke waschen oder tieffrieren.
- Wer Mehlmotten in der Küche entdeckt, muss alle befallenen Lebensmittel gleich entsorgen und den Schrank gründlich auswaschen. Pheromonfallen sind ungiftig und können auch in der Nähe der Lebensmittel angebracht werden. Diese Fallen, die mit Sexuallockstoffen arbeiten, entziehen dem Brutgeschäft die Männchen. Generell sollte man nicht zu viele Lebensmittel einlagern.
- Einen guten Teppich bzw einen guten Pelz schützt man vor den gefräßigen Larven des Teppichkäfers in der Gefriertruhe. Einige Stunden tieffrieren, vernichtet die Larven.
- Es ist ein Irrtum, dass Flöhe von Haustieren wie Hund und Katze nicht auf den Menschen gehen. Deshalb speziell ab dem Frühjahr auf Flohhalsbänder beim Haustier achten.
- Insektensprays nur nach genauer Gebrauchsanweisung des Herstellers anwenden. Bei Bettwanzen, Kakerlaken, Pharaoameisen und Taubenzecken ist dagegen immer der Kammerjäger gefragt.
- Wer einen Kammerjäger bestellt, sollte sich vorher genau nach dem Preis erkundigen und darauf achten, dass es ein „IHK-geprüfter Schädlingsbekämpfer“ ist. Nur, wenn der Techniker, der in Ihre Wohnung kommt, auch diese Prüfung vorweisen kann, weiß er mit den anzuwendenden Insektiziden auch wirklich umzugehen.
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