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Radioaktivität

Radioaktivität ist die Energie, die bei der Umwandlung von Atomkernen frei wird. Die Energie wird als „Strahlung“ freigesetzt, und zwar in Form von Teilchen (a-, b-) oder elektromagnetischer (g-) Strahlung. Bei der Umwandlung der Atomkerne verwandeln sich chemische Elemente (z.B. Phosphor) in andere (z.B. Silizium).
Radioaktivität ist ein natürlicher Vorgang, der auf unveränderlichen physikalischen Gesetzen beruht. Radioaktivität verläuft entlang gut bekannter „Zerfallsreihen“, in denen ein großer Atomkern in vielen Schritten unter Abgabe von a-, b- oder g-Strahlung zu einem oder mehreren kleineren Atomkernen zerfällt. Jeder der Schritte kann unterschiedlich lange dauern, die Zeiten (Halbwertszeiten) liegen zwischen Sekundenbruchteilen und mehreren 10.000 Jahren. (Der Zerfall verläuft nicht linear, sondern „logarithmisch“; daher lässt sich kein Ende des Zerfalls benennen, jedoch der Zeitpunkt, zu dem das Material zur Hälfte zerfallen sein wird).
Es gibt eine sogenannte „natürliche“ Radioaktivität, die sich in der Atmosphäre und im Weltraum, vor allem aber in der Tiefe (geologische Gesteinsschichten) abspielt. Baumaterialien, die bestimmte Gesteine enthalten, können die in einem Haus vorhandene Radioaktivität erhöhen (in der Regel aber nur geringfügig).

Eine sehr große Rolle spielt daneben die vom Menschen herbeigeführte Radioaktivität. Sie lässt sich herstellen, indem (vereinfacht ausgedrückt) bestimmte chemische Elemente (z.B. Uran) mit Kernteilchen „beschossen“ werden. Dabei werden Zerfallsreihen in Gang gesetzt, und die in großer Menge entstehende Wärme-Energie kann je nach Zielsetzung zur Energieerzeugung oder Einäscherung von Städten verwendet werden. Das vorläufige Ende solcher künstlich in Gang gesetzter Zerfallsreihen bilden meist langlebige Zwischenstufen, die über Jahre oder Jahrhunderte fast gleich bleibend Strahlung abgeben und so zu einem langandauernden Umweltproblem werden.

Medizinische Bedeutung

Radioaktive Strahlung zählt zur „ionisierenden Strahlung“. Das bedeutet, dass diese Strahlen in der Lage sind, andere Atome zu ionisieren (den Ladungszustand zu verändern). Biologisch hat solch eine Ionisierung schwerwiegende Folgen. Die Funktionen von Atomen und Molekülen, die in biologischen Systemen eine ganz bestimmte Rolle spielen, werden außer Kraft gesetzt, und es kann zu bösartigen Zellveränderungen (Krebs) und Veränderung der Erbsubstanz (mutagene Wirkung) kommen.
Zu medizinischen Diagnose-Zwecken herbeigeführte ionisierende Strahlung (Röntgen) hat ebenfalls zellerstörende Effekte als Nebenwirkung und darf daher nur in wichtigen Fällen angewendet werden.

Die natürliche Radioaktivität aus Weltraum (der vor allem Flugpersonal und Vielflieger ausgesetzt sind) und Boden (besonders stark in manchen Regionen) bilden eine Dauerbelastung, die sich bis zum Lebensende zu einer bestimmten Gesamtdosis (und so auch zu einem bestimmten Krebsrisiko) summiert. Minimieren lässt sich diese Lebens-Dosis durch
  • Seltene Röntgen- und CT-Untersuchungen
  • Minimierung von Radon im Haus
  • seltenes Fliegen
  • Vermeidung belasteter Baumaterialien
  • Vermeidung von belasteten Lebensmitteln (v.a. Pilze)

Laut Strahlenschutzbericht 1999 des Bundesamtes für Strahlenschutz hat in den letzten Jahren die Belastung durch medizinische Untersuchungen a) am stärksten zugenommen und b) den größten Anteil an der Gesamt-Strahlenbelastung der Bundesbürger gehabt.

 

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