| | Lacke Lacke sind flüssige (oder pulverförmig-feste) Substanzen, die in dünner Schicht auf Gegenstände aufgebracht werden und die durch chemische Reaktion und/oder physikalische Veränderung einen auf den Objekten haftenden festen Film bilden, der dekorative und/oder schützende Funktion hat. Dabei ist der Übergang zu den Farben fließend. Bei den Lacken steht in der Regel die oberfächenveredelnde oder schützende, härtende Komponente im Vordergrund. Verschiedene Lack-Arten (gemäß der Inhaltsstoffe): - Wasserlacke sind wassermischbare Dispersions-Anstrichmittel, ähnlich Dispersionsfarben; besonders für Holz und Metall.
- Öllacke enthalten neben Kunststoff- oder Naturharz-Bindemitteln auch ein öliges Bindemittel.
- Nitrozelluloselacke haben einen hohen Lösemittelanteil; verfestigte Schichten können mit passenden Lösemitteln wieder entfernt werden.
- Schellack ist ein Naturprodukt und war der erste Lack überhaupt. Er wird aus Schellackläusen (parasitische Insekten) gewonnen. Man verwendet ihn als Bindemittel für Lacke. Als Lösemittel kommen synthetische und natürliche Stoffe in Frage. Der getrocknete Schellack gilt als gesundheitlich unbedenklich, die verwendeten Lösemittel können mehr oder weniger gesundheitsschädlich sein. Natürliche Lösemittel sind aus ökologischen Gesichtspunkten zu bevorzugen.
- Polyurethanlacke („DD-Lacke“) bestehen aus zwei miteinander reagierenden Komponenten, die nach vermischen und Auftragen sehr hart und abriebfest werden. Sowohl lösemittelhaltige als auch „lösemittelfreie“ Produkte sind bei der Verarbeitung sehr gesundheitsschädlich.
- Polyesterharzlacke und Epoxyharzlacke sind ebenfalls Zwei-Komponenten-Lacke, die zu sehr harten Schichten austrocknen und bei der Verarbeitung giftig sind.
- Kunstharz- und Alkydharzlacke enthalten einen hohen Lösemittelanteil von bis zu 50 %. Sie entwickeln daher bei der Verarbeitung eine hohe Raumluftbelastung, die wegen der Leichtflüchtigkeit der Stoffe aber auch recht schnell wieder abklingt.
In importierten Lacken können Schwermetallpigmente enthalten sein, in deutschen Produkten nicht. - Acryllacke sind Dispersionslacke, die besonders witterungsbeständig sind.
- High Solid Lacke besitzen einen hohen Feststoffanteil von mindestens 80 %. Ihr Lösemittelgehalt ist entsprechend gering und liegt bei 10 % bis 20 %. Da sie eine besonders dicke Lackschicht bilden, eignen sie sich im Heimwerkerbereich bor allem zum Streichen von Fensterrahmen, Heizungskörpern u.ä.
Sie belasten gegenüber Nitro-, Kunstharz- und Alkydharzlacken die Umwelt und Gesundheit in deutlich geringerem Maße. - Naturharzlacke werden aus pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen hergestellt. Wegen Ihres teilweise hohen Gehalts an organischen Lösemitteln von bis zu 60 % tragen auch sie erheblich zur Umweltbelastung bei. Beim Anwender kann das in Citrusschalenöl vorhandene Limonen zu Schleimhautreizungen und Kopfschmerzen führen.
Lacke werden nicht nur nach den Lösemitteln und Bindemitteln unterschieden, sondern im Alltag vor allem nach anderen Kriterien. Einige Beispiele: Applikationsweise: z.B. Gieß-Lack, Tauch-Lack Aufbau des Anstrichs: z.B. Decklack, Einschicht-Lack, Füller, Grundierung, Vor-Lack Trockungsweise: z.B. Einbrenn-Lack, lufttrocknender Lack, kalthärtender Lack Verwendung: z.B. Auto-Lack, Boots-Lack, Fußboden-Lack, Heizkörper-Lack, Holz-Lack, Maler-Lack, Abzieh-Lack Anwendung und besondere Eigenschaften.: z.B. chemikalienfester Lack, säurefester Lack, Elektroisolier-Lack, elektrisch leitender Lack, Rostschutz-Lack, Matt-Lack, Klar-Lack, Transparent-Lack, Effekt-Lack
Hinweise zur Verarbeitung Bei den Zwei-Komponenten-Lacken muss besondere Vorsicht walten. Empfindliche Personen dürfen diese Lacke nicht verarbeiten. Bei den anderen Lacken gelten dieselben Sicherheitshinweise wie bei den Dispersionsfarben. Hinweise der Hersteller beachten! |