Zur Wasserleitung innerhalb des Hauses kommen folgende Materialien zum Einsatz:
- verzinkte Stahlrohre (DIN 2444)
- Kupfer (DIN 1786)
- Kunststoffrohre: vernetztes Polyethylen, PCV
- Nichtrostende Stähle
Früher wurde auch sehr häufig Blei eingesetzt, was in Altbauten auch noch sehr häufig anzutreffen ist. Die schädigende Wirkung von Blei ist aber schon lange bekannt, Blei steht heute als Rohleitungsmaterial nicht mehr zur Auswahl, obwohl es in den technischen Richtlinien nur "nicht empfohlen" wird, aber nicht verboten ist. Bleileitungen wurden zum Teil bis in die 70er Jahre (z.B. Ostberlin) eingebaut, meist sind Bleileitungen aber in Häusern, die vor 1935 gebaut wurden, anzutreffen.
Bei günstiger Zusammensetzung des Wassers bildet sich mit der Zeit eine Schutzschicht im Inneren der Leitung aus, die den Eintrag der (Schwer-)Metalle in das Wasser mindert. Die Wasserwerke stellen in Übereinstimmung mit der Trinkwasserverordnung eine solche optimale Wasserzusammensetzung ein; dieses hat keinerlei unmittelbare gesundheitliche Auswirkungen. Es geht hierbei um das Verhältnis von Wasserhärte zum Anteil an freier Kohlensäure, um den pH-Wert (größer als 7,0) sowie um einen geringen Eisengehalt. Die Schutzschichtbildung dauert ca. zwei Jahre. In Abhängigkeit von örtlichen Gegebenheiten kann die Schutzschichtbildung jedoch auch kürzer oder länger dauern, gar nicht zustande kommen oder die Schutzschicht löst sich wieder auf. Korrosion, befördert durch unqualifizierte Installation oder als Alterserscheinung der Rohre, ist ein weiterer Faktor, der die Ausscheidung von Leitungsbestandteilen in das Wasser befördert. Bei einer Entscheidung für berzinkte Stahlrohre wäre auf die Einhaltung der DIN 2444 zu achten, die den Bleianteil im Zinküberzug auf 0,8 % und den Cadmiumgehalt auf 0,1 % beschränkt. Importwaren halten diese Anforderungen oft nicht ein.
Die heute übliche Verlegung von Kupferrohren hat immer wieder zu Diskussionen geführt, weil Kupfer, das unter bestimmten Bedingungen an das Wasser abgegeben wird, zur Anreicherung im Körper (der Leber) und möglicherweise zu Gesundheitsschädigungen bei Säuglingen führen kann. Mit der neuen Trinkwasserverordnung (TVO) ab November 2000 werden daher Kupferleitungen nur noch in Regionen mit geeignetem Wasser zugelassen. Ihr Klempner ist verpflichtet, sich darüber zu informieren.
Fragen Sie vorsichtshalber auf jeden Fall nach der Eignung Ihres Wassers für die Verlegung von Kupferleitungen, wenn solche verlegt werden solle. Kann man Ihnen keine befriedigende Antwort geben, wählen Sie besser Eisenrohre.
Kupferrohre, die bei der Verarbeitung stark verformt werden, können zu verstärkter Korrosion neigen. Bleihaltiges Weichlot soll zur Verarbeitung von Kupferrohren auf keinen Fall herangezogen werden.
Ein ausführlicher Artikel zur Kupfer-Problematik findet sich beim Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen