Schiefer ist ein natürliches Gestein, das in einem mehrere hundert Millionen dauernden Prozess unterirdisch gebildet wurde. Die Vorkommen, in Deutschland vor allem in Thüringen, sind nicht unerschöpflich. Ausländische Vorkommen sind zum Beispiel in Spanien, Skandinavien und Übersee.
Charakteristisch ist die Härte des Materials, das sich in ebenen Schichten jedoch extrem leicht spalten lässt.
Schiefer als Material zur Dachdeckung ergibt ansprechende, dezente Gestaltungsmöglichkeiten. Kurven, Türmchen und Kehlen sind ohne die Verwendung von Metallteilen möglich, und das dunkelgraue Erscheinungsbild von Schiefer erzeugt einen „fließenden“ Eindruck. Begrüßenswert ist der Einsatz von Schiefer in der Denkmalpflege und in traditionell geprägten Gegenden; der Einsatz von Schiefer aus reinen Modegründen ist angesichts der erschöpflichen Vorräte zweifelhaft.
Baubiologisch ist Schiefer unbedenklich. Aus ökologischen Gesichtspunkten ist einheimischer Schiefer vorzuziehen, da weite Transportwege des teuren Materials Umweltbelastungen durch den Transportverkehr auslösen. Für einen Quadratmeter Dach müssen je nach Herkunft der Schindeln und Ausführung des Daches zwischen DM 50 und DM 150 eingeplant werden. Dafür hält ein Schieferdach etwa 200 Jahre. Sogar von 400 Jahre alten Dächern wird berichtet. Schwachpunkte waren früher die Nägel. Heute sind sie feuerverzinkt. Trotzdem sollten Sie darauf achten, dass der Dachdecker wirklich jede Platte mit mindestens drei Nägeln befestigt. Falls eine ersetzt werden muss, hilft ein Reparaturhaken.