Lehmputze vereinigen baubiologische und umweltfreundliche Vorteile in sich. Sie sind aufgrund ihrer rein natürlichen Zusammensetzung umweltschonend und werden nicht mit zusätzlichen Chemikalien in Berührung gebracht.
Lehmputze bestehen zu etwa 20 % aus Lehm. Da Naturlehm in seiner Zusammensetzung stark schwanken kann (mager/fett), wird er über die Zugabe von Sand (etwa 70%) eingestellt.
Den nötigen Zusammenhalt erhält das Gemisch Zuschlagstoffe wie Hanf, Stroh und Flachs.
Lehmputze werden feucht verpackt und geliefert. Er wird vorwiegend per Hand aufgebracht, einige Anbieter haben auch Maschinen entwickelt und verleihen diese.
Lehmputze eignen sich für alle Innenräume (außer Spritzwasserbereiche). Im Außenbereich ist der Einsatz mit Einschränkungen möglich; Schlagregen darf zum Beispiel nicht auftreffen können, hier ist konstruktiver Schutz vonnöten.
Lehmputz hat ein großes Aufnahmevermögen für Feuchtigkeit und kann so die Luftfeuchtigkeit im Tagesgang hervorragend ausgleichen. (Aufgenommene Luftfeuchtigkeit muss natürlich wieder abgeben werden, daher bleibt dem Nutzer das Lüften nicht erspart.
Ein Anstrich ist nicht unbedingt nötig; der erdige Farbton erzeugt eine ureigene Gemütlichkeit, die natürlich nicht unbedingt jeder mag. Als Anstriche eignen sich Kaseinfarben oder Leimfarben. Normale Latexfarben sind nicht zu empfehlen, da sie den Feuchtedurchgang hemmen und einen wichtigen ökologischen Vorteil - die Kompostierbarkeit - zunichte machen. Auch ein anderer Vorteil - die Wiederverwendbarkeit durch erneutes Anrühren - ist dahin.
Da Lehm sogar bei Kur-Anwendungen Einsatz findet, sind Schadstoffe hier kaum zu erwarten. Theoretisch im Frage kommen natürliche radioaktive Belastungen und Metalle/Schwermetalle durch kontaminierte Abbaugebiete oder natürliche Gegebenheiten.
Siehe auch Lehmziegel.